Der Liechtensteiner Judoverband lädt jedes Jahr Vereine aus dem umliegenden Ausland an seine Meisterschaft. Dies bringt ein hohes Niveau mit spannenden internationalen Begegnungen. 15 Rheintaler Judokas waren dabei – die Hartmann-Brüder zeigten, dass die Rheintaler auch im internationalen Vergleich mithalten können.
In der U11 erkämpfte Liam Hartmann die Goldmedaille. Im ersten Kampf musste er gegen seinen um ein Jahr jüngeren Bruder Diego antreten. Dieser schenkte Liam nichts, geriet am Boden aber in einen Haltegriff. So entschied Liam den Kampf für sich. Auch die folgenden beide Kämpfe beendete er frühzeitig am Boden. Wer in Liams Haltegriff geriet, blieb chancenlos. Diego gewann seinen zweiten Kampf ebenfalls am Boden. In der dritten Begegnung reichte es nicht mehr, er holte aber Bronze. Der jüngste der drei Brüder, Keanu, bewies sein Können im Standkampf. Er siegte zweimal frühzeitig durch Tai-Otoshi mit Ippon. Seine Freude über die Goldmedaille war riesig.
Mit je zwei Siegen erkämpften Samara Walker (U9) und Hiranur Dimirsoy (U11) die Silbermedaille. Ebenfalls Silber holte in der U15 Helena Zäch, die zusammen mit Fabio Nägli (U13) den Sprung ins Kantonalkader schaffte. Nägli gewann Bronze. Bei den Schülerkategorien gewannen Jed Belazi, Luca Zuberbühler, Ari Grüninger, Alex Zünd, Cyrill Schmid und Jerome Dietsche Bronze.
In der U18 bis 60 kg startete Janick Federer spektakulär ins Turnier. In der ersten Minute warf er seinen Gegner platt auf den Rücken: Ippon. In den beiden nächsten, äusserst spannenden Kämpfen mit vielen Aktionen von beiden Seiten unterlag er jedoch. Dass in ihm ein Kämpferherz schlägt, bewies er in der letzten Begegnung. In einem kräfteraubenden Kampf mit Hoch und Tiefs setzte er sich mit zwei Waza-Ari durch und erreichte somit Bronze.
Ebenfalls Eindruck machte Giuseppe Lavanga in der Elite bis 81 kg. Seinen ersten Gegner hob er nach wenigen Sekunden spektakulär mit der Kontertechnik Ura-Nage aus: Ippon. Dann unterlag er Sandro Knill vom JC St. Gallen/Gossau. Im letzten Kampf verpasste er dem erfahrenen Hohenemser Michael Reis einen Schreckmoment, als er ihn mit seinem Spezialkonter Ura-Nage aushob und eine Waza-Ari Wertung holte.
Reis spielte danach aber seine Erfahrung aus gewann mit einer geschickten Kombination. Für Lavanga bedeutete das einen guten fünften Schlussrang. Der Gelbgurtträger Lavanga trainiert und kämpft erst seit gut einem Jahr im Judo, macht seine mangelnde Wettkampferfahrung aber stets mit viel Ehrgeiz, Trainingsfleiss und einem konsequenten Kampfstil wett.