24.06.2021

Stahltragwerk erreicht das Rheinbett

Das stählerne Tragwerk der neuen Rheinbrücke zwischen Fussach und Hard ist über das Flussbett vorgedrungen.

Von Gernot Grabher
aktualisiert am 03.11.2022
«Wir liegen gut im Zeitplan», sagt Michael Egger, Bauleiter des Landes Vorarlberg, über den Fortschritt des 70-Millionen-Projektes der neuen Rheinbrücke zwischen Fussach und Hard. Die kritische, wasserstandabhängige Phase der Pfeilerbauten in den Vorländern war in die Wintermonate gelegt worden, weil dann kein Hochwasser drohte. Das Überschwemmungsgebiet zwischen den Dämmen ist bereits seit April wieder saniert. Gegenwärtig arbeitet in der Zelthalle am Fussacher Ufer ein 25-köpfiges Team mit kroatischen Spezialisten, die Teile des stählernen Tragwerkes zusammenschweissen.Die Hunderte Tonnen schwere Last der Stahltröge werden abschnittsweise von der Fussacher Seite über das Rheinvorland Richtung Hard geschoben. Für diese Arbeit wurden vier hydraulische Pressen installiert. Damit die Konstruktion nicht abfällt, wurden die jetzt hoch aufragenden Hilfsjoche installiert, die über die stützenden Tragseile das gewaltige Gewicht halten. Sie werden nach der Errichtung der eleganten Pylone wieder abgebaut. Gegenwärtig steht auch ein Hilfsjoch im Rheinbett, das aber nach Fertigstellung des Bauwerkes ebenfalls wieder entfernt wird. Die bei normalem Wasserstand rund 125 Meter über das Rheinbett werden freitragend überspannt, was auch Verklausungen durch Schwemmgut bei Hochwasser unmöglich macht. Dies ist neben der 2,5 Meter höheren Querung des Flusses auch eine Bedingung des Rhesi-Projekts, das eine gefahrlose Abfuhr von 4300 Kubikmetern Hochwasser pro Sekunde garantiert.Die schwerste Last für die Tragwerkskonstruktion, wenn sie die Harder Seite erreicht haben wird, steht ihr erst bevor. Die über die Pylone gespannten Stahlkabel, bestehend aus 53 Litzen und an die 30 Zentimeter dick, müssen dann die betonierten Fahrbahnen übernehmen. Die Betonarbeiten werden im Herbst beginnen und werden in Teilstücken aufgebracht. Die neue Brücke mit einer Gesamtlänge von 255 Metern wird insgesamt 24,37 Meter breit – Platz genug für zwei Fahrbahnstreifen, eine Busspur und einen abgetrennten, fünf Meter breiten Fahrradstreifen. Gernot Grabher

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