Berneck 19.01.2023

Ständig Wasser in der Stäpfli-Turnhalle: Gemeinderat ist für Neubau

Erst drang im letzten Jahr Wasser durch die Seitenwände der Turnhalle ein. Dann an über 100 Stellen durch die Bodenplatten. Genutzt werden kann die Halle deshalb bis heute nicht. Der Gemeinderat befürwortet einen Neubau.

Von gk/red
aktualisiert am 20.01.2023

Nach mehreren Dichtigkeitsproben kamen Experten im November 2022 zum Schluss, dass eine vollständige Abdichtung der Bodenplatte mit Injektionen nicht möglich ist.

In der Folge wurden Abklärungen für die Einbringung einer zusätzlichen Bodenplatte aufgenommen.
Dabei zeigte sich, dass für die zusätzliche Bodenplatte rund 50 neue Mikropfähle nötig sind. Dafür wären erhebliche Anpassungen (Mauerwerke, Verkleidungen, Türöffnungen und Türen) notwendig und es müssten Tritte bzw. Bodenübergänge geschaffen werden. Diese würde eine gute funktionale Nutzung einschränken, schreibt der Gemeinderat im aktuellen Mitteilungsblatt. Und ein Restrisiko bliebe, da im Bereich der Bodenplattenabschlüsse die Unternehmen keine Garantie abgeben.

Die Kostenschätzung für diese Minimalvariante beläuft sich auf rund 2,4 Mio Franken.
Ständig tritt Wasser ein.
Ständig tritt Wasser ein.
Bild: pd

In der vierzigjährigen Turnhalle Stäpfli sind in absehbarer Zeit weitere Bauteile wie Fensterfronten, Beleuchtung, die bauphysikalische Konstruktion der Aussenwände und das Flachdach zu erneuern. Damit die Turnhalle Stäpfli nicht innert wenigen Jahren zweimal für längere Zeit geschlossen bleiben muss, wären diese Arbeiten vorzugsweise mit der Bodensanierung durchzuführen.

Bodensanierung und weitere Arbeiten kämen auf gut 4 Mio. Franken

Die Kostenschätzung für die Bodenerneuerung mit diesen weiteren Sanierungsmassnahmen beläuft sich auf rund CHF 4,1 Mio. In Anbetracht dieser hohen Investitionskosten in eine vierzigjährige Turnhalle liess der Gemeinderat auch die Kosten für einen Neubau abklären. Diese Kostenschätzung liegt bei rund CHF 8,5 Mio.

Sanierung laut Gemeinderat zu teuer

Die Sanierungskosten für die vierzigjährige Turnhalle von rund CHF 4,1 Mio. erachtet der Gemeinderat im Verhältnis zu den Neubaukosten von CHF 8,5 Mio. als sehr hoch, zumal die Funktionalität durch Übergänge/Tritte eingeschränkt wird und ein Restrisiko bezüglich Dichtigkeit bei den Bodenplattenabschlüssen
bleibt.

Neubaukosten lägen bei rund
8,5 Mio. Franken

Die Nachhaltigkeit eines energieeffizienten Neubaus, der wieder Jahrzehnte zur Verfügung steht, wie auch der Investitionskosten von CHF 8,5 Mio. bewertet der Gemeinderat als höher. Die jährlichen Mehrkosten für die Abschreibung über 30 Jahre bei einem Neubau machen rund CHF 150'000 aus.

Der Gemeinderat beantragt deshalb der Bürgerversammlung 2023 in der Investitionsrechnung
einen Kredit von CHF 400'000, um die Planungsarbeiten für einen Neubau oder die Sanierung aufzunehmen, und im Budget einen Kredit von CHF 200'000, um die Halle mit einem Holzboden vorübergehend bis zum Baubeginn wieder eingeschränkt nutzbar machen zu können.

Über die definitive Ausführungsvariante entscheidet die Bürgerschaft an einer separaten Urnenabstimmung frühestens Ende 2023.

Sämtliche Arbeiten im Zusammenhang mit dem Hallenboden und der Abdichtung der Turnhalle sind unterdessen eingestellt.


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