Stadtrat und CVP-Ortspartei kritisieren Spitalstrategie

Letzten Donnerstag  legte die Kantonsregierung ihre überarbeitete Spitalstrategie vor. Die wesentlichen Punkte sind dieselben geblieben. Im Besonderen hält sie am Ersatz mehrerer heutiger Landspitäler zu wesentlich kleineren Gesundheits- und Notfallzentren fest. Davon betroffen ist auch Altstätten.Der Stadtrat ist enttäuscht, dass die Regierung Altstätten weiterhin kein MedPlus-Spital zugestehen will. Mit MedPlus-Spitälern, wie sie von den Standortgemeinden der von der Schliessung bedrohten Spitäler gefordert werden, würden ge­genüber heute Abstriche hingenommen. Sie würden aber nebst der Notfallversorgung weiterhin ein ambulantes und stationäres Basisangebot mit ambulantem Operationssaal und spezialärztlichen Sprechstunden bieten. Für Altstätten käme noch eine Akutgeriatrie, eine geriatrische Tagesklinik, eine geriatrische Rehabilitation und Palliativmedizin dazu.Der Stadtrat kritisiert, dass die Zahlen, die der Strategie der Regierung zugrunde liegen, nach wie vor nicht offengelegt werden und demnach nicht von neutraler Stelle geprüft werden können. Der Stadtrat stellt auch den Nutzen einer Verlagerung von Patienten von den Landspitälern ins Zentrumsspital in Frage. Für das Spital in St. Gallen möge dies betriebswirtschaftlich interessant sein. Weil die Behandlung dort aber teurer sei, werde dies zu höheren Krankenkassenprämien und einem höheren Steuerbedarf führen.Mehrkosten angesichts Sparvorgabe verkraftbarÄhnlich meldet sich die CVP Altstätten-Eichberg zu Wort, die sich für den Vorschlag des Stadtrats stark macht. Was die MedPlus-Spitäler im Vergleich zur Strategie der Regierung mehr kosten würden, nämlich sechs Millionen Franken jährlich, sei verkraftbar angesichts der 70 Mio. Franken, die der Kantonsrat im Kantonsbudget jährlich sparen wolle. Die Ortspartei kritisiert an der Strategie der Regierung ausserdem, dass das heutige Spital abgebrochen werden soll und für das Gesundheits- und Notfallzentrum Räume gemietet werden sollen.