04.05.2019

Stadträte in Elektroautos unterwegs

Am Samstag, 11. Mai, findet auf dem Rathausplatz der öffentliche Informationstag Driving Experience statt. Im Vorfeld verschafften sich die Stadträte selber einen Eindruck.

Elektromobilität und Photovol­taik sind Eckpfeiler der Energiestrategie 2050 des Bundes. Elektrofahrzeuge geben die Aussicht, fossile Treibstoffe durch erneuerbare zu ersetzen. Besonders attraktiv sind Elektroautos in Kombination mit Solarstrom. Wegen der Eigenverbrauchsregel versuchen Besitzer von Solaranlagen, möglichst viel ihres Stroms selber zu nutzen. Sie entdecken Elektroautos als grosse, weitgehend flexible Verbraucher. Noch gibt es viele Fragen, etwa hinsichtlich Umweltbelastung, Rohstoffe und Strombedarf. Die häufigste Kritik betrifft die Reichweite.Deshalb organisiert die Stadt mit dem Verein St. Galler Rheintal und e’mobile by electrosuisse am Freitag, 11. Mai, einen öffentlichen Infotag zu diesem Thema. Er ist von 9 bis 16 Uhr auf dem Rathausplatz. Ausgestellt werden etwa 20 moderne Elektroautos und -velos sowie Ladestationen, Solarmodule oder stationäre Speicher. Die Bus Ostschweiz AG, die ab 2020 im Linienbetrieb einen Elektrobus einsetzen wird, bietet Demofahrten an. Unabhängige Fachleute und erfahrene Markenvertreter beantworten Fragen. Das Publikum kann Elektrofahrzeuge Probe fahren und – als seltene Gelegenheit – diverse Modelle direkt vergleichen.Vor diesem Anlass fuhren die sieben Altstätter Stadträte im Alltag während einer Woche Elek­troautos, die von regionalen Garagen zur Verfügung gestellt wurden. Bei der gemeinsamen Rückgabe waren alle verblüfft: Es fielen nur positive Urteile wie «so etwas habe ich noch nie erlebt». Andreas Broger wagte den Vergleich zu einem Spielzeug, so einfach sei es zu bedienen. Toni Loher sagte: «Als ich wieder auf den Benziner umsteigen musste, kam ich mir vor wie auf einem Traktor.» Alle Räte waren überzeugt, dass ihr nächstes Auto einen Stecker haben wird.Angesichts der fehlenden Erfahrung nicht unerwartet, war die begrenzte Reichweite die grösste Herausforderung. Alle Autos hatten aber eine moderne Batterie mit viel Reichweite. Nur bei Andreas Broger wurde es einmal eng. «Als die Restreichweite kurz vor meiner Ankunft zu Hause noch zwölf Kilometer betrug, kam leichte Nervosität auf. Mit etwas Übung würde sich diese sicher legen.» Für Daniel Schelling könnten sich in der Berufstätigkeit als Leiter des Kinder- und Jugendheims Bild Probleme ergeben: «Es kann vorkommen, dass ich zu einem Notfalleinsatz an einen weit entfernten Ort fahren muss. Da habe ich keine Zeit, unterwegs zu laden. Darum wäre für mich ein Plug-in-Hybrid, wie ich ihn fuhr, das Richtige». Am Ende war klar: Erst das Fahren mit einem Elektroauto zeigt dessen verblüffende Fahreigenschaften auf. Entsprechend dankbar waren sie für diese Gelegenheit. (sk)

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