27.03.2019

Stadtpräsidium, FDP-Übermacht - und das Wetter

Folgende drei Leserbriefe sind in der Mittwochausgabe des "Rheintalers" erschienen.

Von Daniel Weder, Rheineck
aktualisiert am 03.11.2022
Brei abgestüztBetreff: Leserbrief «Stark, unabhängig und einzigartig»,  Ausgabe vom 20. März Dieser Leserbrief bedarf Richtigstellungen. Richard Sieber schreibt, dass Rheinecks «regierende» Parteien nur Urs Müller gefunden hätten. Das ist nicht richtig. Wahr ist, dass es mehrere Bewerbungen gegeben hat und schliesslich drei mögliche Kandidaten zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wurden.Ich gehe davon aus, dass Herr Sieber mit «regierenden» Parteien die politischen Parteien gemeint hat. Richtig ist, dass neben den vier Ortsparteien CVP, FDP, SP und SVP auch die Ortsbürger, der Verkehrsverein und das Unternehmerforum Einsitz in der Findungskommission nahmen und somit direkt in den Entscheidungsprozess eingebunden waren. Im Übrigen sei gesagt, dass besagte Findungskommission eine private Initiative war, ohne offiziellen Auftrag der Stadt. Sich über diese Kommission für das Stadtpräsidiumsamt zu bewerben war also jedem Interessierten freigestellt. Übrigens: ich kann nicht nachvollziehen, weshalb sich einige enervieren, dass Urs Müller bereits vor dem offiziellen Anmeldeschluss in der Öffentlichkeit als Kandidat besagter Parteien und Vereine vorgestellt wird. Das ist doch völlig normal. Oder gibt es ein Gesetz, das das Gegenteil vorschreibt?Herr Sieber moniert weiter, die Suchbemühungen seien nicht öffentlich gemacht worden. Auch das ist nicht richtig. Die Findungskommission hat Stelleninserate im «Tagblatt», online auf «Ostjob» und im Amtsblatt geschaltet. Zudem wurde in Zeitungsartikeln im «Rheintaler» bzw. «Tagblatt» über die Arbeit der Findungskommission mehrfach informiert. Wie viel Öffentlichkeit braucht es noch? Dass am Schluss nur der ausgewählte Kandidat vorgestellt wird, erachte ich aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes als richtig. Alles andere wäre fahrlässig.Auch nach Bekanntgabe der übrigen Bewerberinnen und Bewerber ist Urs Müller für mich der geeignetste Kandidat. Er bringt (Führungs-)Erfahrung aus der Wirtschaft mit und kennt die Verwaltung aus Sicht eines Revisors. Und einen bestens ausgewiesenen und äusserst kompetenten Schulpräsidenten hat Rheineck bereits.Daniel Weder, RheineckPolitische FDP-ÜbermachtIch bin politisch mitte-rechts liegend (jedoch parteilos) und die FDP-Dominanz in St. Margrethen ist auch für mich nicht zufriedenstellend. Insbesondere auch darum, weil die FDP national eine äusserst unglaubwürdige Politik betreibt.Auf der Ebene der Gemeinden aber sehr erfolgreich wirkt.Fairerweise muss man sagen, dass die FDP hier in St. Margrethen mit Unterstützung des liberalen Gemeindepräsidenten sehr gute Arbeit leistet. Dass die FDP übermächtig ist, ist mehrheitlich dem Versagen der anderen politischen Parteien zuzuschreiben.Die SVP hat ihre sehr gute Ausgangslage hier in St. Margrethen selber zerstört, indem sie sich in den letzten Jahren durch verschiedene Ereignisse an die Wand hat drücken lassen. Dies auch durch das politische Unvermögen im Rheintal, aber auch im Kanton und einigen negativen Vorkommnissen in der Ortspartei selber. Es ist zum Beispiel sehr bedauerlich, wenn ein integrer Ortspräsident mit einem sehr grossen Potenzial geopfert wird, nur weil er in gewissen Bereichen eine eigene Meinung vertreten hat. Die Ortspartei SVP hat ihre Möglichkeiten nicht ausgeschöpft, weil sie gute Exponenten der Mitterechts-Politik nicht eingesetzt hat. Eine Ortspartei darf sich nicht von aussen bestimmen lassen. Und in diesem Punkt hat sich die FDP sehr gut verhalten.Die CVP hat ebenfalls sehr gute Leute, aber sie hat es nicht fertig gebracht, die Partei weiterzuführen. Für mich nach wie vor sehr unverständlich, dass eine doch grosse Partei hier in St. Margrethen nicht mehr als Partei auftritt. Dass die SP immer mehr mit der FDP läuft, sieht ja man auch national.Dass die FDP hier in St. Margrethen aus den erwähnten Gründen Kapital geschlagen hat, kann man ihr doch nicht verargen. Sie hat aus der politischen Situation das Beste gemacht. Der Erfolg der Gemeinde gibt ihr recht. Es liegt an der SVP und an der CVP, das Gleichgewicht wieder herzustellen.Albertino Pierino Steiner, St. MargrethenWetter- und KlimaprognosenMeteorologen können heute für sieben Tage das Wetter voraussagen. Vor 130 Jahren war man mit der Vorhersage für den nächstfolgenden Tag zufrieden. In einem Kalender von 1886 wird die Wetterprognose beschrieben: «Gestützt auf wissenschaftliche Prinzipien erstrecken sich die Wetterprognosen immer nur auf den nächstfolgenden Tag. Bis jetzt ist es unmöglich, mit Sicherheit für zwei Tage, geschweige denn für eine Woche oder gar für noch längere Zeit, das kommende Wetter vorauszusagen.»Mit all den Analysegeräten, Computern, Wetterflugzeugen und Wettersatelliten ist es heute noch immer nicht möglich genaue Wetterprognosen für unsere Klimazone für mehr als eine Woche zu erstellen. Wie muss es dann erst komplex für Klimaprognosen sein, wenn Zeiten von Jahren und unzählige andere Einflüsse noch eine viel grössere Rolle spielen, als bei Wetterprognosen? Man mag darüber lachen, Klimaprognostiker müssten mit besonderen göttlichen Gaben ausgestattet worden sein, wenn sie sich dazu bestimmt sehen, das Klima weit im Voraus zu kennen. Schleicht sich nur einziges Wörtchen «wenn . . . » in das berechnete Modell ein, fällt jedes Modell zusammen. Dasselbe gilt für die CO2-Voraussage. Daher muss die Frage lauten, wie wird die gesamte grüne Natur mit mehr CO2 umgehen?Max Matt, Altstätten

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