Im Anschluss an Altstättens Bürgerversammlung wurde der 17. Anerkennungspreis der Stadt verliehen. Der einheimische Unternehmer Karl Zünd erhielt ihn für seinen «unermüdlichen, nachhaltigen und gewinnbringenden Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft».Stets ganzheitliches Wirken angestrebtRegula Küng, Präsidentin der zuständigen Arbeitsgruppe, hielt die Laudatio, die in eine hübsche Pointe mündete. Sie ist auf die Grosszügigkeit und den Hang des Geehrten ausgerichtet, Preisgelder weiterzureichen. Regula Küng nannte die Preissumme von 3000 Franken und fügte hinzu, der Batzen solle dem Preisträger die Erfüllung eines persönlichen Wunsches ermöglichen. Und, ganz wichtig: «Eine Weitergabe ist untersagt.» Die Laudatorin beschrieb Karl Zünd als jemanden, der sich «nie auf sein eigenes Gärtchen eingrenzen liess», sondern mit viel Wohlwollen und Herzblut stets ein ganzheitliches Wirken im Auge hatte. In all seinen Projekten und Planungskonzepten seien die besondere Nähe zu Altstätten und die Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung klar ersichtlich.[caption_left: Karl Zünd erhält die Urkunde von Regula Küng. (Bild: Gert Bruderer)]Ein Werdegang wie eine Tellerwäscher-KarriereKarl Zünd habe den Blick immer auf Wachstum und Weiterentwicklung gerichtet. Mutig habe er einst die berufliche Eigenständigkeit gewagt, zunächst in einem kleinen Raum an der Altstätter Bahnhofstrasse. Wer heute die Zünd Systemtechnik kennt, pflichtet wohl bei: «Zünds Werdegang gleicht dem einer amerikanischen Tellerwäscher-Karriere.» Auf der Firmenwebseite fänden sich ausser Cuttern «viel Freude und Zunder», meinte Regula Küng.Im Raum Altstätten hat der Preisträger 240 Arbeitsplätze geschaffen, weltweit 400. Die Treue zum Standort sei vorbildlich. Der Anerkennungspreis sei aber kein Wirtschaftspreis, sondern werde Karl Zünd für andere Leistungen verliehen.Interessiert am Schutz der natürlichen UmweltZünds erstes Firmengebäude war das erste Minergie-Gebäude in der Schweiz, und ebenso umweltfreundlich seien die Erweiterungsbauten, sagte die Laudatorin. Fassade und Umgebung wurden begrünt und alle Dächer mit Fotovoltaik ausgestattet. In unmittelbarer Nachbarschaft entstand ein Natur- und Nutzgarten. Ein besonderes Interesse am Schutz der natürlichen Umwelt zeigte sich schon in den Neunzigerjahren, als Karl Zünd Mitinitiant und Gründungsmitglied der Stiftung Bannriet wurde. Das Ziel dieser Stiftung ist die ökologische Aufwertung des Natur- und Umweltschutzgebietes Bannriet, ein Flachmoor von nationaler Bedeutung. Karl Zünds Ortsverbundenheit bedeutet auch, dass er örtliche Gebäude und Anlagen erhalten und nutzen möchte, etwa das jüngst gekaufte Stadler-Haus an der Bahnhofstrasse. In der gut erhaltenen Villa und der wunderschönen Parkanlage sieht er Potenzial für kulturelles und gemeinschaftliches Tun. Die mit der Preisverleihung betraute Kommission ist überzeugt, in Karl Zünd einen würdigen Preisträger gefunden zu haben. «Und für einmal wird sein Wunsch missachtet, im Hintergrund zu bleiben», sagte Regula Küng. Der Preisträger werde «auf den Schild gehoben und mit den Attributen grossherzig, grosszügig und grossmütig» versehen.