19.11.2018

Stadler-Nachfolge wird vermutlich bunt

Zwei Industriestandorte beschäftigen die Gemeinde: Der Verkauf der letzten Arena-Parzellen soll bald geschehen – und bis zu 15 Firmen könnten auf Stadler folgen.

Von Martin Rechsteiner
aktualisiert am 03.11.2022
Still ist es am Donnerstagabend in der Altenrheiner Markthalle, als Gemeindepräsident Robert Raths während des Thaler Industrie- und Gewerbe-Apéros vor die rund 100 Gäste tritt. Mit Interesse erwarten sie die angekündigten Informationen. An diesem Abend geht es um zwei wichtige Industrieareale in der Gemeinde: Arena und Stadler.Die Gemeindebehörde arbeitet für deren Entwicklung mit der Rheintaler Immobilienfirma Cristuzzi zusammen. Referent an diesem Abend ist deshalb Daniel Romer, Geschäftsleitungsmitglied des Unternehmens.Arena-Parzellen sollen bis Frühling verkauft seinRomer startet mit dem Arena-Areal. Nachdem die namensgebende Diskothek von dort verschwunden ist, hat die Gemeinde den Boden vor rund sechs Jah­- ren erstanden. Er sollte zur Ansiedlung regionalen Gewerbes dienen. Die Gemeinde wollte und will «Visitenkartenbauten» auf dem Areal – also nicht ein­-fach Lagerhallen, sondern am besten Unternehmens-Hauptgebäude oder Produktionsstätten. Dieses Ziel sei erreicht, bilanziert Romer. Sechs der acht Parzellen auf dem Gebiet seien verkauft und grösstenteils bebaut: Die Feuerwehr hat dort ihr Depot, ansässig sind die Firmen Viterma, Zima, Grab sowie die Fitpa. Zwei Parzellen sind reserviert, aber noch nicht verkauft. Firmennamen will er nicht nennen. «Es sind zwei Unternehmen, eines davon aus der Region.» Bei der Gemeinde ist man zufrieden mit dem Verlauf. Dass voraussichtlich bald alle Parzellen verkauft sind, sei «sehr positiv». Die Ansiedlung von Gewerbe aus der Region habe zwischenzeitlich etwas geharzt, räumte Gemeindepräsident Raths kürzlich am Telefon ein. Der vom Kanton verhängte Baubewilligungsstopp auf dem Areal wegen eines Bypasses der Burietstrasse sei zudem aufgehoben, sagt Raths. «Der Bau des Bypasses ist vom Verkehrsaufkommen abhängig. Derzeit ist es fraglich, ober er je nötig wird.»Anders ist die Situation im Industriepark Altenrhein, oft FFA- oder Stadler-Areal genannt. Nachdem der Schienenfahrzeugbauer dieses Jahr bekannt gegeben hat, bis 2021 nach St. Margrethen zu ziehen, sucht die Gemeinde nach Nachfolgern. Doch, anders als beim Arena-Areal, ist sie nicht Eigentümerin des Bodens, sondern die Swisscanto, eine Gesellschaft der Zürcher Kantonalbank. Diese hatte Gebäude und Grundstück 2011 für 70 Millionen Franken erworben.Gemeinde lediglich mit BeobachterstatusDie Gebäude sollen an Industriebetriebe vermietet werden. Mit dem Projekt betraut ist, unter anderen, ebenfalls die Firma Cristuzzi. Der Gemeinde Thal bleibt hier vorwiegend der Beobachterstatus. Trotzdem werde sie in die Suche zur Nachfolge von Stadler einbezogen, betont Gemeindepräsident Raths. Die Gemeinde setze sich dafür ein, dass im Industriepark Altenrhein «keine Lagerhallen, sondern Arbeitsplätze entstehen».Cristuzzi-Geschäftsleiter Romer will bis kommendem Frühjahr eine neue Identität für das Areal entwickeln, was eine Namensänderung bedeutet. Dann startet die Vermietung mit Einzug ab 2021. Bis zu 15 Firmen könnten auf den 25000 Quadratmetern der Stadler ansässig werden, wie Romer sagt. Zuerst plant er, möglichst grosse Flächen ab 5000 Quadratmetern zu vermieten, dann die kleineren. Ansprechen will Cristuzzi zum Beispiel Logistikunternehmen oder Grossteilfertiger. Ausgeschlossen seien Wohnungen, Bildungs- oder Gesundheitsinstitutionen und Büros. Eine bessere Erschliessung des Areals von Osten her ist laut Robert Raths zudem denkbar, «aber erst im Laufe der kommenden zehn Jahre».Martin Rechsteiner

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