Trotz zahlreicher Widrigkeiten hat der Befestigungstechnikkonzern SFS mit Hauptsitz in Heerbrugg 2023 gut verdient. Mit 11,7 Prozent des Umsatzes konnte die betriebliche Marge annähernd auf Vorjahresniveau (12,1 Prozent) gehalten werden, und für 2024 geht SFS von einer «Marge in etwa auf Vorjahresniveau» aus.
«Massiv geforderte» Schweizer Werke
Neben der Währungsentwicklung machten SFS mit ihren 13’200 Mitarbeitenden (davon 2400 in der Schweiz) wie auch zahlreichen anderen Industriefirmen die fragile geopolitische Lage, Kostensteigerungen oder der Abbau voller Lager vieler Kunden, die dadurch weniger bestellten, zu schaffen.
Konkret: Die Autozulieferindustrie in Europa litt stark unter inflationsbedingten Kostensteigerungen und in der Schweiz zusätzlich unter der Frankenaufwertung. Zwar waren die Ostschweizer SFS-Werke im Automotive-Geschäft gut ausgelastet, erlitten 2023 aber einen deutlichen Gewinneinbruch.
Deshalb hat SFS per 1. November 2023 bekanntlich ein Massnahmenpaket verabschiedet. Dieses umfasst einen Einstellungsstopp, die Überprüfung von Investitionen, eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit um zwei Stunden und die Reduktion des Ferienkontingents um fünf Tage sowie einen partiellen Lohnverzicht des Managements. Diese Massnahmen sind auf zwölf Monate befristet und werden nach sechs Monaten überprüft.
Breite Abstützung stabilisiert das Geschäft
Aber es gibt auch Gutes zu berichten. So waren Komponenten für mobile Geräte wie zum Beispiel Smartphones im zweiten Semester des Berichtsjahrs stark gefragt. Im Segment Befestigungssysteme baute die Division Construction (Bau) ihre Präsenz im US-Markt mit drei zusätzlichen Vertriebsstandorten aus, und das Handelsgeschäft wurde von teils hohen Auftragsbeständen gestützt.
Geholfen hat SFS zudem die breite Abstützung sowohl geografisch in den Hauptmärkten Europa, Nordamerika und Asien wie auch kundenseitig mit Abnehmern in der Elektro- und Elektronikindustrie, der Bau- und der Autoindustrie sowie im Handel mit Werkzeugen für die industrielle Fertigung.
Die Dividende bleibt unverändert
Der Verwaltungsrat der SFS, die zu 53 Prozent von den Familien Huber sowie Stadler und Tschan kontrolliert wird, schlägt vor, aus dem Reingewinn von 269 (im Vorjahr 271) Millionen Franken eine Dividende von unverändert 2.50 Franken pro Aktie auszuschütten.
Abgesehen von der Erwartung einer relativ stabilen Marge für 2024 schreibt SFS, der Ausblick bleibe wegen wirtschaftlicher und geopolitischer Entwicklungen von erheblichen Ungewissheiten geprägt. In diesem volatilen Umfeld gelte es, sich auf Kunden, Innovationen und profitable Geschäftsprozesse zu fokussieren.