09.02.2019

Staatsanleihen sind gefragt

Obwohl die Aktienmärkte seit Jahresbeginn nur den Weg nach oben kennen, sind die Anleger noch nicht gänzlich von der Rallye überzeugt. Dies legen zumindest Daten zu den Zu- und Abflüssen aus US-Indexfonds nahe. Gemäss diesen haben US-Anleger im Januar unter dem Strich Kapital aus Aktien abgezogen.Ganz anders präsentiert sich die Situation am Obligationenmarkt. Dort reissen sich institutionelle Investoren derzeit regelrecht um die Papiere der grössten Staatsschuldner. So war eine 30- jährige Anleihe Italiens im Volumen von acht Milliarden Euro diese Woche gleich fünffach überzeichnet. Das Land, das gerade erst in die Rezession geschlittert ist, nutzt damit die Gunst der Stunde, beziehungsweise die zuletzt deutlich gefallenen Renditeniveaus.Nicht verwunderlich, denn immerhin muss der «kranke Mann Europas» dieses Jahr 250 Milliarden Euro am Kapitalmarkt aufnehmen. Auch die Staatsanleihen von Japan und den USA erfreuten sich zuletzt grosser Nachfrage. Und selbst am unteren Ende der Rating-Skala, bei den risikoreicheren Emittenten, fanden etwa Griechenland und Ecua­dor mehr als genug Abnehmer für ihre Schuldenpapiere.Der Bund kann Schulden abbauenInsgesamt wird das Volumen an Staatsanleihen weltweit auch 2019 deutlich zunehmen. Exemplarisch dafür ist das explodierende Haushaltsdefizit der USA, wo momentan scheinbar keine Partei übermässiges Interesse an gesünderen Staatsfinanzen zu haben scheint.Im krassen Gegensatz dazu steht die Schweiz. Hierzulande schrumpft das Volumen an ausstehenden Schulden in diesem Jahr voraussichtlich um 3,3 Milliarden Schweizer Franken. Wegen der positiven Lage der öffentlichen Haushalte kann der Bund weiter Schulden abbauen. Inzwischen wurde er als grösster Emittent am Kapitalmarkt von den Pfandbriefinstituten überholt. Seit der Einführung der Schuldengrenze 2003 sank die Verschuldung kontinuierlich.Inzwischen kommt die Schweiz im Ranking der höchsten Staatsverschuldung weltweit nicht einmal mehr unter die Top 100. Dank Schuldenabbau und Zinsrückgang ist der Zinsaufwand für den Bund über die vergangenen Jahre spürbar gesunken. Mittels längerer durchschnittlicher Laufzeiten will die Bundestresorerie diesen positiven Effekt möglichst lange aufrechterhalten. (pd)Interessiert? Sie wollen entsprechend dieses Fokus-Themas investieren? Ihre Raiffeisenbank hilft Ihnen gerne bei der konkreten Anlage-Umsetzung.

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