13.11.2019

Staader Firma hebt mit Swiss ab

Vor sechs Jahren startete Maritime Aerospace mit fünf Angestellten. Nun arbeiten bereits 30 für das Unternehmen.

Von Rudolf Hirtl
aktualisiert am 03.11.2022
Die US-amerikanische Popsängerin und Schauspielerin (der Name darf hier nicht genannt werden) steigt in die Bombardier Global 6000. Ihre Füsse sinken in plüschigen Teppich, die Ledersitze sind weich und in der dunklen Verkleidung neben dem Sitz verbirgt sich ein iPod, mit dem Raumtemperatur, Belüftung und Licht reguliert werden. Wenn der Luxus in der First Class nicht ausreicht, dann mieten Promis eine Maschine des Schweizer Unternehmens Vista Jet. Ein Flug von Zürich nach London kann da schon mal 15000 Franken kosten.Die Chance ist gross, dass der Popstar den Flug in einem Sessel geniesst, der von der Staader Firma Maritime Aerospace mit Leder überzogen wurde, und seinen Mojito auf einer Ablage serviert bekommt, die vom heimischen Spezialisten für die Erneuerung von Business- Jet-Interieurs auf Mahagoni-Stil furniert wurde.Schweizer Qualitätals VerkaufsargumentKein Wunder, strahlen Hermann Bauer und Carsten Mat-thiesen beim Spatenstich für eine zusätzliche Produktionshalle am Montagvormittag über das ganze Gesicht.Seit sie 2014 die Mehrheitsanteile der Maritime Aerospace AG von Roger und Mireille Voemel übernommen haben, geht es nur aufwärts. War das Team damals fünf Mitarbeiter stark, so beschäftigt das Unternehmen mittlerweile 30 Frauen und Männer. «Seit wir 2016 hier an der Rietlistrasse in Staad eingezogen sind, mussten wir jedes Jahr erweitern. Und weil wir festgestellt haben, dass der Platz immer noch nicht reicht, investieren wir hier am Hauptstandort gemeinsam mit dem Bauträger und Nachbarn, der Atec Metallbau AG, in das neue Gebäude», sagt Hermann Bauer. «Es ist auch ein Bekenntnis zum Standort Schweiz», ergänzt Co-Geschäftsführer Carsten Matthiesen. Hilfreich und ein gutes Verkaufsargument sei zweifellos auch der Umstand, dass Schweizer Qualität und Präzision von der Kundschaft sehr geschätzt werden. Nicht nur die Cüpli-Prominenz reist mit Jets, deren Interieur von der Staader Firma aufgepeppt wurde. Vergangene Woche feierte Maritime Aerospace die einjährige Zusammenarbeit mit der Swiss. «Zu den für die Airline durchgeführten Arbeiten gehören unter anderem Teppichwechsel bei der gesamten Swiss- und Edelweiss-Flotte», so Matthiesen. Für einen Teppichwechsel, etwa bei einem Airbus A320, bleibt nur wenig Zeit. Bis zu sieben Mitarbeiter sind in einer solchen Nachtaktion jeweils im Einsatz. Spätestens um 2 Uhr muss die Arbeit gemacht sein, damit der Flieger beim Abflug am nächsten Morgen nicht nach Kleber riecht.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.