Remo ZollingerNach 13 Sekunden schoss St. Margrethens Captain Besart Shoshi zum ersten Mal in Richtung Diepoldsauer Tor. Nach 38 Sekunden durften die Gäste einen Freistoss aus vielversprechender Position treten. Und 30 Sekunden später lag der Ball zum ersten Mal im Netz, Valdet Istrefi hatte den Freistoss sehenswert zum 1:0 verwandelt. Es war ein wild entschlossener FC St. Margrethen, der beim Schlusslicht gastierte. Eine Mannschaft, die mitten im Abstiegskampf steckt, aber mit der Souveränität einer Spitzenmannschaft auftrat.Das Schlusslicht hatte den Gästen nichts entgegenzusetzen. Es ging – nach zuletzt respektablen Auftritten – als 0:6-Verlierer vom Feld. Diepoldsau muss die fussballerische Qualität, die es für diese Liga braucht, abgesprochen werden. Das ist nicht neu. Nicht neu ist aber auch, dass die Mannschaft versucht, Fussball zu spielen. Dass sie versucht, dagegen zu halten. Dass sie diszipliniert auftritt, die Spieler sich auch beim Stand von 0:5 noch gegenseitig motivieren. Der FCD macht nicht den Eindruck einer kaputten Mannschaft.St. Margrethen überfährt Diepoldsau regelrechtTrotzdem reichte es am Samstag nicht einmal zu einer Ehrenmeldung. Zu stark war St. Margrethen, besonders gegen vorne, wo es auf eine vielseitige Offensive zählen durfte. So reihten sich fünf verschiedene Spieler in die Torschützenliste ein, nur Istrefi traf doppelt.In der ersten halben Stunde überfuhr St. Margrethen Diepolds- au regelrecht. Ein Angriff um den anderen rollte auf Torhüter Florin Wetter zu. Dieser wehrte erst gegen Istrefi spektakulär ab, hatte kurz später jedoch gegen Sheval Ljatifis satten Abschluss das Nachsehen (19.). Das dritte Gästetor gelang Rijad Abazi, der einen Steilpass Stefano D’Amicos technisch hochstehend zum 3:0 veredelte. In der 26. Minute war es Istrefi, der auf 4:0 erhöhte, ehe die Reihe an Shoshi war, der das 5:0 erzielte (32.).Fussball zum Abgewöhnen, aber mit gutem GrundDiepoldsau hätte nach sieben Minuten beinahe ausgeglichen, doch Dario Blums Tor wurde abseits aberkannt. Es war ebendieser Flügel, der für Diepoldsau hin und wieder ein Ausrufezeichen setzte. Dass er sich nach einer vergebenen Chance beim Stand von 0:4 grün und blau ärgerte, zeigte, mit wie viel Einsatz sein Team trotz der misslichen Tabellenlage noch dabei ist.Die zweite Hälfte bot Fussball zum Abgewöhnen. Isuf Ibrahimi erhöhte auf 6:0 (59.), mehr Tore fielen aber nicht. Weil St. Margrethen einige Chancen fahrlässig liegen liess. Bei einem anderen Spielstand hätte man sich aufgeregt, beim Stand von 6:0 warteten alle nur auf den Abpfiff. Dies ist gut begründbar: Der FCD konnte nicht mehr. Und St. Margrethen schonte sich, denn die Simonelli-Elf muss am nächsten Samstag bei Vaduz II noch einen Punkt holen, um den Ligaerhalt zu schaffen. Ems trifft auf Diepoldsau, bei Punktgleichheit steigt St. Margrethen ab – und mit Diepoldsauer Schützenhilfe ist wohl kaum zu rechnen.2. Liga, Gruppe 1Diepoldsau – St. Margrethen 0:6 (0:5)Rheinauen – 120 Zuschauer.Tore: 2. Istrefi 0:1, 19. Ljatifi 0:2, 23. Abazi 0:3, 26. Istrefi 0:4, 32. Shoshi 0:5, 59. Ibrahimi 0:6.Diepoldsau: Wetter; Durot, Rankovic (20. S. Di Lorenzo), Jovicic, De. Jevtic, Besserer (46. Aloi); Blum, Dietsche, Jusefi, Da. Jevtic (65. Bellante); Krstic.St. Margrethen: Buonopane; Idrizi, Lütolf (46. Sylaj), Memeti, Sinani; Eris, D’Amico; Istrefi, Ljatifi (54. Ibrahimi), Abazi; Shoshi (38. Redzepi).Gelbe Karten: 35. De. Jevtic (Foul), 50. Istrefi (Unsportlichkeit).