28.04.2019

SRF 1 macht Halt im Rheintal

Das Schweizer Fernsehen drehte für die Sendung «Mini Schwiiz – dini Schwiiz» eine Woche im Kanton. Fünf Kandidaten stellen ihre Gemeinde vor. Gabriela Weber übernahm die Rolle der Touristenführerin.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidEs war nicht von vornherein klar, dass Gabriela Weber die Rolle der Touristenführerin übernehmen würde. Fragte SRF 1 doch zuerst bei Silvia Gächter, Präsidentin der Bäuerinnen- und Landfrauenvereinigung Hub-Hard an, ob sie interessiert sei, beim neuen Fernsehformat mitzuwirken. Für Gächter stand schnell fest, dass Gabriela die ideale Person für diese Funktion wäre. «Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschlossen, meinen Heimatort einem breiteren Publikum vorzustellen und die schönen Seiten unserer Gemeinde herauszustreichen», sagt Gabriela Weber, «es erfüllte mich mit Stolz, wohlwissend, dass ich dafür nicht nur Kraft und Arbeit, sondern auch Zeit investieren muss.» Bereits Ende letzten Jahres musste sie Programmvorschläge einsenden und wurde nach eingängiger Prüfung derselben zu einem Casting eingeladen. «Es war eine Herausforderung», sagt die 55-Jährige, «wie streiche ich die Einmaligkeit einer Gemeinde mit fünf Dörfern heraus?»Vereinsintensives Dorfleben vorstellenSeit Anfang Jahr flimmert die neue Vorabendsendung «Mini Schwiiz – dini Schwiiz» über den Bildschirm. Jeweils fünf Personen präsentieren an einem Tag der Woche ihren Heimatort aus persönlicher Sicht. Am Ende des Tages bewerten die Gäste das Programm mit Punkten. Bewertet werden die Kategorien Tra­dition, Kulinarik und Freizeit sowie Originalität und persönliche Note des Tages. Ziel ist es, seine Gemeinde auf möglichst aussergewöhnliche und einmalige Weise vorzustellen. Am Montag, 6. Mai, startet die Tour durch den Kanton in Wil, gefolgt von Gossau, Oberriet, Mels; die Stadt St. Gallen bildet den Abschluss.Für Gabriela Weber, Mutter dreier Kinder, war klar, dass sie bei ihrem Programm die gute Zusammenarbeit zwischen den fünf Dörfern, die starke Verbundenheit mit und das vereinsintensive Dorfleben in der Gemeinde betonen wollte. Verschiedene Vereine unterstützten Gabriela Weber dabei, den Gästen ein unvergleichliches Erlebnis zu ermöglichen. Sie hätte noch viel mehr Vereine und Privatpersonen in den Tagesablauf integrieren können, so gross war die Unterstützung.Unverfälschtes und authentisches BildFür Gabriela Weber ging alles sehr schnell. Kaum auserkoren, fand sie sich im Fernsehen wieder. «Ich kannte die Sendung nicht», sagt die Oberrieterin. Sie habe sich nicht einmal von anderen Kandidaten inspirieren lassen, so sehr war sie darauf bedacht, ein unverfälschtes, authentisches Bild ihres Wohnortes abzugeben. Dank der tiefen Verankerung im Dorf standen ihr schnell Freiwillige zur Seite. «Ohne zu zögern, stand das halbe Dorf hinter mir.» Man half einander, unterstützte sich, wo es ging, und stellte die Region – nicht die Personen – in den Vordergrund. Zur Begrüssung lud sie ihre Gäste ins Naturschutzgebiet Wichenstein ein, wo Freunde von Gabriela Weber ein Alphornkonzert gaben. Weiter ging es mit der Tradition: Hier zeigte die Gastgeberin ein Brauchtum, das nur in Oberriet zelebriert wird. In der Thematik Culinarium wurde von zwei einheimischen Bäuerinnen eine alte lokale Mahlzeit präsentiert und genossen, die in den letzten Jahren wieder an Anerkennung gewann, und zum Abschluss kamen die Kandidaten in den Genuss eines stimmungsvollen Konzerts des Rheintaler Kinderjodelchörlis. Gedreht wurde in einer Woche Mitte Februar. Um zehn Uhr versammelten sich die Kandidaten vor Ort, dann starteten die Dreharbeiten. Trotz Pausen wurde meist bis 19 Uhr, teils bis 20 Uhr gedreht. «Wenn du nur einen Tag Zeit hast, deinen Wohnort vorzustellen, dann müssen die Abläufe termingerecht eingehalten werden», sagt Gabriela Weber. Es sei erstaunlich, wie zehn bis zwölf Stunden Filmmaterial auf eine knappe halbe Stunde Sendezeit heruntergeschnitten werde. Sie hoffe, dass es den Verantwortlichen gelungen ist, die besonders reizvollen Seiten des Dorfes Oberriet zum Ausdruck zu bringen. Beim engen Zeitplan, der von der Kölner Produktionsfirma ITV Studios Germany vorgegeben wird, erstaunte es nicht, dass es teilweise zu Verzögerungen und Wiederholungen gekommen sei. «Jeder gibt sein Bestes. Keiner möchte im Fernsehen eine schlechte Falle machen», sagt die Buchhal­terin in Teilzeitpensum und ergänzt: «Es ist nicht schlimm, dass nicht immer alles perfekt geklappt hat, schliesslich sind wir keine Profis.»Interessante Woche mit aufgestellten KandidatenEs sei eine sehr spannende und erlebnisreiche Woche gewesen. Den Blick hinter die Kulisse und die netten Kontakte werde sie nicht vergessen. Sie habe nichts Negatives zu berichten, schliesslich waren es kurzweilige Tage mit netten Kandidaten. Gerade hätte die Woche gestartet, standen auch schon die Punkteverteilung und die Verabschiedung auf dem Programm. «Es war eine gute Durchmischung der Kandidaten. Alle waren aufgestellt, humorvoll und offen für Neues», sagt Gabriela Weber, «es war mehr ein Freundschaftsspiel statt eines Konkurrenzkampfes.»HinweisVon Montag, 6., bis Freitag, 10. Mai, sind die Folgen auf SRF 1 um 18.15 Uhr zu sehen.

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