03.08.2022

Spital Altstätten: Palliativstation für Übergangszeit

Im Spital Altstätten ist eine Palliativstation mit fünf Betten eröffnet worden. Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland überbrückt so die Zeit bis 2027, wenn die Palliativstation ins Gesundheitszentrum Grabs integriert wird.

Von ys
aktualisiert am 02.11.2022
Bereits seit dem 9. Mai ist die Palliativstation im Spital Altstätten in Betrieb. Sie wird geleitet von Raoul Pinter, dem Leiter der Palliative Care der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SRRWS). Damit rea­giert die Organisation darauf, dass das Spital Walenstadt nach der Ende Jahr umgesetzten Reform dem Kanton Graubünden zugeschlagen wird. «Die Palliativstation im Spital Walenstadt fällt damit für die SRRWS weg», sagt Raoul Pinter. Eine Spezialisierung der Station in Altstätten habe sich angeboten, weil es hier bereits eine ambulante Palliativ-Sprechstunde und -Betreuung gab, die ebenfalls der seit April 2021 angestellte Pinter aufgebaut hat.Das Spital Altstätten wird in dieser Form voraussichtlich im Jahr 2027 geschlossen, es soll ein ambulantes Gesundheitszentrum entstehen. Der Standort in Grabs wird ausgebaut und funktioniert weiterhin als zen­trales Spital der Region. «Der Plan sieht vor, das Palliativzentrum ab diesem Zeitpunkt ebenfalls in Grabs zu betreiben», sagt Raoul Pinter, «dort sollen sogar neun bis zehn Betten Platz haben.»Die Palliativstation ist keine SterbestationDie Palliative Care umfasst die Betreuung und Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Krankheiten. «Die vordergründigen Ziele einer Aufnahme in die Palliativstation sind die Leidenslinderung, die gesundheitliche Stabilisierung und die Vermittlung eines grösseren Sicherheitsgefühls in einer maximal unsicheren Situation», sagt Pinter.Falsch sei die verbreitete Meinung, dass es sich bei einer Palliativstation zwingend um eine Sterbestation handle: «Die meisten Patientinnen und Patienten können nach der Behandlung nach Hause oder in ein Pflegeheim entlassen werden.»Aber für einige ist die Palliativstation dennoch das Sterbebett: «Die bald sterbenden Patientinnen und Patienten ver­legen wir nicht, das würde für sie nur Stress verursachen.» Auf ihrer Website schreibt die Spitalregion: «Der Tod wird weder um jeden Preis hinausgezögert noch willentlich herbeigeführt.»«Die Betten sind nahezu rund um die Uhr belegt»Der Bedarf an zusätzlichen Palliativbetten in der Region ist nicht nur durch den Wegfall von Walenstadt begründet. Dies betont Birgit Schwenk, Chefärztin des Departements Akutgeriatrie: «Auch wegen der Schliessung der Palliativstation in Flawil und der demografischen Entwicklung benötigt es weitere Palliative-Care-Betten.»Pinter sagt nach den ersten Betriebsmonaten: «Die fünf Betten in Altstätten sind seit der Eröffnung nahezu rund um die Uhr belegt.» Das ist für den Oberarzt keine Überraschung, erstaunt war er indes zu Beginn darüber, woher die Zuweisungen kamen: «Die Patientinnen kamen nicht wie erwartet grossmehrheitlich aus dem Spital Altstätten, sondern von Anfang an auch aus anderen Spitälern und vom Palliativen Brückendienst.» Der Brückendienst ist ein ambulanter Beratungsdienst für Betreuung zu Hause, er dient als Ergänzungsangebot zur Grundversorgung durch die Spitex und die Hausärztinnen und -ärzte.  

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