Mit den Worten kam mein Gartennachbar neulich ganz verzweifelt zu mir. Von einem Gartenberater erhoffte er sich wohl guten Rat.
Ich schaute mir die Rose an und kam zu folgendem Ergebnis: Man muss hier zuerst wohl etwas differenzieren. Zerfressen bedeutet normalerweise von Tieren wie Schnecken und Raupen angeknabbert. Ich denke hier, soll es zerstört bedeuten. Wie er aber richtig gesehen hat, ist die Rose von Spinnen, ich denke Spinnmilben (im Volksmund auch Rote Spinnen genannt) befallen. Diese winzigen, spinnenartigen Tiere laufen auf oft recht dicht gespanten Netzen hin und her und saugen Blätter aus, die danach gelb werden und abfallen.
Also ist es richtig, man kann diese recht einfach mit einem Akarizid behandeln. Da er schon etwas gespritzt hatte, das nicht wirkte, musste ich annehmen, dass dies ein Insektizid war. Auf solche Bekämpfungsmittel reagieren Milben, die ja Spinnentiere sind, nicht oder nur minimal. So besorgte sich mein Nachbar in einer Gärtnerei ein Milbenmittel, im Fachhandel als Akarizid bezeichnet, und sprühte die Blätter und Blüten ein, besonders von unten.
Nach zehn Tagen und nach Anweisung auf dem Mittel wiederholte er die Prozedur und der Schädling war weg, die geschädigten Blätter werden aber bis zum herbstlichen Blattfall so bleiben. Da er nun den Schädling kennt, kann er jeweils auf die ersten Anzeichen, in Form von Netzchen, achten. Spritzen muss er halt, bevor der Befall so gross wird, dass Schäden auftreten.
Gartenschlauch als biologische Waffe einsetzen
Zu Beginn eines Befalls im Sommer kann man im Garten auch eine biologische Waffe einsetzen: den Gartenschlauch. Dafür stellt man den Wasserstrahl etwas scharf ein. Dann kann man versuchen, mit ihm gegen allerlei Schädlinge wie Milben, Läuse und Raupen vorzugehen.
Man muss aber auch vorsichtig sein, um nicht die Blätter und Triebe zu beschädigen. Auch muss der Strahl auf der Unterseite des Laubs wirksam sein. So wäscht er die Störenfriede weg.
Jedenfalls lohnt sich ein Versuch gewiss.