«Wir waren von Anfang an bereit und dem Gegner überlegen», sagte Altstättens Coach Giuseppe Castrovinci nach dem Spiel. Die Gäste führten durch einen Doppelschlag nach 13 Minuten bereits 2:0 und Au-Berneck verlor gut zehn Minuten später den linken Aussenverteidiger Tobias Dierauer durch Platzverweis. Damit war das Derby entschieden. Es war ein Derby, das bei wunderbarem Herbstwetter über den Rasen ging. Rund 50 Zaungäste – diese Bezeichnung passte kaum je besser als diesmal – verfolgten das Spiel von ihren Stehplätzen ennet dem Hag.
Zwei Altstätter Tore innert einer Minute
Der Leader ging nach zwölf Minuten durch Adis Hujdur in Führung. Er spitzelte einen Ball über den Auer Torhüter Fabio Staudacher. Nur eine Minute später tankte sich Sahin Irisme auf der linken Seite durch und passte auf Egzon Shabani, der die Führung mühelos ausbaute. Au gab nicht auf – es waren ja noch über 75 Minuten zu spielen.
Ardit Vezaj hatte nach einem guten Pass die Möglichkeit, das Resultat zu verkürzen, scheiterte aber am gut reagierenden Altstätten-Torhüter Mirel Eugster. Eugster musste wenig später auch bei einem guten Freistoss von Mario Zivic eingreifen. Die Gastgeber versuchten, weitere Angriffe zu lancieren, scheiterten aber immer wieder an der Altstätter Verteidigung.
In der 25. Minute zeigte Schiedsrichter Dominik Duhanaj auf den Elfmeterpunkt, nachdem Tobias Dierauer der Ball an den Arm gesprungen war. Der Auer wurde nach einem kurzen Wortgefecht des Feldes verwiesen. Irisme verwandelte den Penalty souverän zum 3:0. Altstätten wäre kurz vor dem Tee noch fast zum 4:0 gekommen. Simon Eugsters Kopfball ging nur knapp darüber.
Staudacher hielt Skore mit tollen Paraden im Rahmen
Die erste gute Möglichkeit in der zweiten Hälfte hatten die Einheimischen durch Flamur Bojaxhi. Danach hatte Altstätten das Geschehen im Griff, Au konnte nicht mehr reagieren. Nach 61 Minuten trat Sandro Hutter einen Eckball. Shabani stieg am höchsten und verwertete zum 4:0. Staudacher hielt den Schaden für sein Team mit tollen Paraden im einigermassen erträglichen Rahmen.
Altstätten hat nun sechs Punkte Vorsprung, muss aber im nächsten Spiel – auswärts gegen die Reserven des SC Brühl – auf Hujdur und Shabani verzichten. Au-Bernecks Sélim Benmbarek sagte: «Nun kommen die Gegner, gegen die wir wieder punkten müssen.»
Altstättens drei grosse Trümpfe stachen
Fussball lebt nicht nur vom Toreschiessen. Sie müssen vorn auch vorbereitet und hinten verhindert werden. Ein Sprichwort sagt: «Mit der Offensive gewinnt man Spiele, mit der Defensive Meisterschaften.»
Altstätten hat in dieser Saison beides. Die Brunner-Elf hat von allen Teams in der Gruppe mit sieben Gegentoren mit Abstand die wenigsten erhalten – alle anderen Mannschaften stehen deutlich im zweistelligen Bereich. Auch mit den mittlerweile 38 erzielten Toren kann kein anderes Team mithalten. «Gegen Altstätten darf man verlieren», sagte der Auer Sélim Benmbarek nach dem Spiel. Der Mittelfeldakteur sprach die Offensivkraft des Leaders an: «Die sind wirklich stark».
Auch im Derby auf der Auer Wisen waren die «üblichen drei Verdächtigen», der 31-jährige Egzon Shabani, der 35-jährige Sahin Irisme und mit 27 Jahren der Jüngste im Trio, Adis Hujdur, für die vier Tore zuständig. Das Trio steuerte bislang 24 Tore bei – das ist ein Anteil von gut 63 Prozent. Shabani, der mit Rapperswil / Jona 67 Spiele in der Challenge League bestritt, führt die Torschützenliste an.
Interessant sind die erzielten Tore auch bei Au-Berneck. Mit den sieben Toren von Flamur Bojaxhi (32) und den sechs Treffern des 22-jährigen Slowenen Ardit Vezaj haben die beiden zusammen bisher 13 Treffer erzielt, das sind 86 Prozent aller Treffer des FC Au-Berneck.
2. Liga, Gruppe 1
Au-Berneck – Altstätten 0:4 (0:3)
Wisen – 20 Zuschauer – SR: Duhanaj.
Tore: 12. Hujdur, 13. Shabani, 26. Irisme (Penalty), 61. Shabani.
Au-Berneck: Staudacher; Boehrer (65. Ivic), Bekjiri, Popescu, T. Dierauer; Zivic; S. Benmbarek (68. Sonderegger), F. Dierauer (60. A. Eugster), Lakna (60. N. Varano), A. Vezaj; Bojaxhi (79. Mansaray).
Altstätten: M. Eugster; Zünd (80. Walser), S. Eugster, Graber (71. Lucic), Lüchinger (66. N. Eugster); Moser, Liiro Peluso, Hutter, Irisme (53. Lichtenstern); Shabani, Hujdur.
Gelbe Karten: 44. Moser, 44. Bojaxhi, 47. F. Dierauer, 60. Hujdur.
Rote Karte: 25. T. Dierauer.