25.02.2019

Sperre hat viele Amphibien gerettet

Die Mitglieder des Vereins Oberrieter Natur rechnen mit dem Beginn der Amphibienwanderung in den nächsten ein bis zwei Wochen. Die Schranken für die Strassensperren hat das Bauamt dieser Tage montiert.

Von Kurt Latzer
aktualisiert am 03.11.2022
Kurt Latzer«Ganz ohne Hägli geht es nicht», sagte Marie-Luise Wild, Präsidentin des Vereins Oberrieter Natur, kürzlich bei einem Besuch am Wichenstein. Obwohl im vergangenen Jahr die Kellenstrasse und die Brunnackerstrasse während der Amphibienwanderung am Abend und in der Nacht gesperrt waren, habe man an der Bergstrasse sicherheitshalber die kleinen Netze errichtet, die die Erdkröten und Frösche am Wandern auf der Fahrbahn hindern. Der Wichensteiner See und der See im Loo sind die grössten Laichgewässer in Oberriet. Bis 2017 waren die niedrigen Zäune mit den Fanggruben überall am Fusse des Hügels zu sehen. Trotz dieser Massnahmen und der Sensibilisierung der Autofahrer fanden Hunderte Erdkröten und Frösche auf dem Weg zum See den Tod.Vergangenen Winter haben Mitarbeitende des Oberrieter Bauamtes zum ersten Mal Schranken montiert, zwei an der Kellenstrasse und eine an der Brunnackerstrasse. Obwohl auf Letzterer schon lange ein Fahrverbot gilt, wurde der schmale Weg immer wieder als Abkürzung genutzt. Die rot-weissen Barrieren sind während der Amphibienwanderung von 19 bis 8 Uhr geschlossen. Der Verkehr von und nach Kobelwald wird über die Bergstrasse und die Kronengasse geleitet. «Das mit der Strassensperre hat super funktioniert», sagt Marie-Luise Wild, «wir sahen deutlich weniger totgefahrene Tiere auf den Fahrbahnen als vorher.» Zu 99 Prozent hielten sich die Verkehrsteilnehmer an die Fahrverbote und das Tempolimit von 30 km/h. Nur einzelne schwarze Schafe hätten die Schranken umfahren, teils durch die Wiese. Die zweifarbigen Stahlbügel reichen nicht über die gesamte Fahrbahnbreite, um die Zufahrt für Anwohner zu gewährleisten. In den nächsten Tagen begeben sich Mitglieder des Vereins Oberrieter Natur am Wichenstein jeden Abend auf Rundgang. «Wenn das Wetter so mild bleibt, könnte die Amphibienwanderung nächste Wochen beginnen», sagt die Vereinspräsidentin. Sollte es noch einmal schneien, unterbrechen die Tie­-re die Wanderung. Letztes Jahr habe es einen etwa vierwöchigen Unterbruch gegeben. Dieses Jahr beteiligen sich zwei Oberrheintaler Schulklassen am Einsammeln von Amphibien.

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