17.07.2018

Spender feiert Schnapszahl

Als 15-Jähriger stand Werner Zünd am Pokalturnier erstmals für das Rebsteiner «Eins» im Einsatz. 55 Jahre später spendet er den Pokal des 55. Turniers. Morgen geht’s los.

Von Andrea Kobler
aktualisiert am 03.11.2022
Andrea KoblerWerner Zünd blickt Richtung Mittelkreis des Hauptplatzes auf der Rebsteiner Birkenau. Hier hat vor 55 Jahren alles begonnen. «Der Fussball öffnete mir viele Türen. Jetzt will ich etwas zurückgeben», sagt er. Auslöser dafür, einmal mehr seine Verbundenheit mit dem FCR zu unterstreichen, sind die Schnapszahlen: Hier hat nicht nur vor 55 Jahren Werner Zünds Karriere begonnen, es ist heuer auch das 55. Pokalturnier. Dazu kommt, dass Werner Zünd Anfang Jahr seinen 70. Geburtstag gefeiert hat.Pokalturniersieger und Schweizer MeisterErinnert er sich an sein erstes Pokalturnier 1963, erinnert er sich vor allem daran, dass er als Flügelstürmer aufgeboten wurde: «Ich spielte immer eine Halbzeit, der spätere Rebsteiner Rundenchef und Schiedsrichter Georges Federer die andere.»Werner Zünd spielte in der Folge während 17 Jahren bis 1980 als Mittelfeldspieler und Libero in der Zweitligamannschaft der Grün-Weissen. Auch seine Trainerkarriere startete er in Rebstein, bei den Junioren. Er coachte verschiedene Vereine, gewann unter anderem mit St. Margrethen einmal das Pokalturnier.Doch eigentlich schlug sein Herz immer Grün-Weiss. Grün-Weiss für den FC Rebstein und Grün-Weiss für den FC St. Gallen, bei dem er 17 Jahre lang Assistenztrainer war. In der Kantonshauptstadt sah er Cheftrainer kommen und gehen, sprang immer wieder als Interimstrainer ein. Er wurde 2000 Schweizer Meister, erlebte den Umzug vom Espenmoos in die AFG Arena, dem heutigen Kybunpark.Er machte Stadionführungen, war Scout. Heute noch bedruckt er Trikots, legt gerne überall Hand an wo es ihn braucht. In Rebstein ist er seit eineinhalb Jahren Assistenztrainer – immer mittwochs. «Wenn ich etwas Kleines in einem grossen Zahnrad bewirken kann, mache ich das gern», sagt er. Seine Arbeit wird geschätzt, die Spieler freuen sich, wenn sie ihn sehen.So, wie am Abend des Interviewtermins, als Zünd erstmals nach längerer Ferienabwesenheit wieder auf der Birkenau aufkreuzt. Hier und dort gibt es einen Spruch. Zünd lacht: «Das ist eine tolle Truppe.» Den Trainer kennt er schon länger. Daniele Polverino spielte zu Zeiten von Trainer Uwe Rapolder beim FC St. Gallen.Auch am Pokalturnier wird Werner Zünds Herz Grün-Weiss schlagen. Er fände es schön, würde der FC Rebstein den Pokal nach 1981 erstmals wieder gewinnen. Schliesslich gehöre er aber derjenigen Mannschaft, die über drei Tage die beste Leistung zeige: «Ich hoffe, dass die Zuschauer spannende, unfallfreie Begegnungen sehen und die Kameradschaft im Anschluss an die Par­- tien gepflegt wird.»Auch er hat legendäre Feste gefeiertWerner Zünd freut sich aufs Turnier. Auf den Fussball und das Fest – und er gibt zu: «Es ärgerte mich immer etwas, wenn ich wegen eines Auswärtsspiel oder Trainingslagers nicht dabei sein konnte.» Unvergesslich seien die legendären Feste mit den Möll­talern: «So etwas habe ich nie mehr erlebt.»Das Pokalturnier erlebte er früher gleich, wie es die heutigen Spieler des Fanionteams tun: Mit Spielen und Arbeiten. Werner Zünds Ehefrau Ruth führte während Jahren zusammen mit vielen fleissigen Frauen aus dem Dorf die Bar in der alten Clubhütte: «Am Sonntagabend wurde jeweils von den Einheimischen kein Geld mehr einkassiert. Die Strichli-Liste wurde dann später abgerechnet.»

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