13.09.2020

Spaziergang durch Alt-Rheineck

Der Verkehrsverein lud zum Rundgang zu den Werken von Heinrich Herzig ein.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 03.11.2022
Am Samstag konnten sich Rhein-ecker und interessierte Kunstfreunde aus der weiteren Umgebung auf einem ausgeschilderten Weg durch das Städtchen einen Einblick in das künstlerische Arbeiten des Rheinecker Malers und Zeichners Heinrich Herzig (1887 bis 1964) verschaffen. So sah man denn immer wieder eine der zahlreichen kleinen Gruppen durchs Städtchen spazieren. Vor allem waren es auch ganze Familien mit ihren Kindern. Man erkannte die Rundgänger sogleich am Papier, das sie mit sich trugen, dem Orientierungsplan zum Rundgang und dem Wettbewerbstalon. Denn an allen elf Stationen konnte man sich den Besuch bestätigen lassen. Wer dann den ausgefüllten Talon am Ziel abgab, konnte mit etwas Glück ein Exemplar des Bilderbüchleins von Herzig anlässlich seiner Ausstellung 1959 im Hecht gewinnen.Elf Stationen! Diese eindrückliche Zahl belegt, wie viele Arbeiten Herzigs im Städtchen zu entdecken sind: An und in Schulhäusern, im schmucken Rathaussaal, am Rhytor, an und in privaten Häusern. Heinrich Herzig hat mit seinem künstlerischen Schaffen wesentlich zum Rheinecker Ortsbild beigetragen. Aber er hat nicht nur Rheineck geprägt, Rheineck hat vor allem auch ihn und sein künstlerisches Schaffen geprägt. Immer wieder hat er Rheinecker Motive gemalt. Markante Gebäude, das Rhytor, den Löwenhof, die Burgruine. Und immer wieder erzählen seine Bilder Geschichten; Geschichten aus der Stadt, Geschichten seiner Einwohner: Soldatengeschichten aus dem ersten Weltkrieg, ein Hochzeitsfest, eine Mutter, die im Garten Wäsche aufhängt, der Schiffverkehr auf dem Rhein, Apfelernte, Weinlese.Das Werk des Malers Heinrich Herzig ist ein lebendiges und sehenswertes Alt-Rheinecker-Bilderbuch aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts: Witzig und humorvoll, bisweilen fast karikaturistisch, aber immer liebenswürdig. Den Text zum Rheinecker Herzig-Bilderbuch gab Gerda Huber. Die erfahrene Stadtführerin erzählte auf einem Rundgang Anekdoten und geschichtliche Hintergrundinformationen. Ein besonderes Highlight auf dem Rundgang war der Besuch in der Werkstatt von Othmar Spirig. Der bekannte Restaurator hat zurzeit den Auftrag der Gemeinde, einen Schatz von unzähligen Herzig-Bildern im Besitz der Stadt zu sichten, zu katalogisieren und zu restaurieren. Othmar Spirig gab den interessierten Besuchern einen eindrücklichen Einblick in seine Arbeit.

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