13.10.2019

Spass am Einachser ausleben

Die Einachser-Kilbi in Lienz ist ein Fest nostalgischer Fahrzeuge. Mehrere hundert Besucher vergnügten sich.

Von Hildegard Bickel
aktualisiert am 03.11.2022
Hildegard BickelAuf dem Gelände des Militärschützenplatzes in Lienz knatterten am Samstag die Dieselmotoren. Kenner reden zwar vom Stampfen der Motoren. Auf jeden Fall war es ein Spektakel, den geschmückten und polierten Einachsern zuzusehen.Männer, Frauen und Kinder lenkten ihre Gefährte nacheinander zum Start, wo sie mit dem Zeichen der Fahne und den anfeuernden Worten des Speakers David Dutler ihre Runden auf der grünen Wiese drehten. Eine starke Dieselduftnote aus dem Auspuff zog hinter ihnen her. Die Teilnehmenden versuchten bei zwei Durchgängen – je 500 Meter – möglichst die gleiche Zeit zu erreichen. Denn nicht die Schnellsten, sondern jene mit der geringsten Differenz holten sich eine Auszeichnung. Es gewann Sandro Göldi vor Ernest Müller und Robin Göldi. Auch die am originellsten geschmückten Einachser wurden prämiert. Jakob Göldi siegte mit einer Schar Kinder im Anhänger, Martina Kobler und Ivo Tobler folgten als Zweite und Dritter in der Rangliste.54 Teilnehmende waren gemeldet, doppelt so viele wie vor zehn Jahren, als der Militärschützenverein Lienz die Organisation der Einachser-Kilbi übernahm und nach Lienz holte.Rückblick auf zehn Jahre Einachser-LiebeZuvor fand der Anlass bei der «Löwenburg» in Rüthi statt. Nicht nur die Anzahl Teilnehmer stieg mit den Jahren, heute ist der Anlass auch über die Region hinaus bekannt. Seit vier Jahren sind Mitglieder des Aebi-Clubs aus Bludenz zu Gast, die den Club nach einem begeisterten Besuch der Einachser-Kilbi gründeten. Auch aus Zürich und der weiteren Umgebung kamen die zahlreichen Besucher bei schönstem Wetter zum Jubiläumsanlass. «Das muss man gesehen haben», sagt Eugen Heeb, Ehrenmitglied des Schützenvereins.Ohne Führerschein am StartEiner der jüngsten Teilnehmer war der siebenjährige Mario Müller aus Grabs. «Mein Papa brachte mir das Fahren bei», sagt er. Sein Einachser fährt «u chogä schnell». In den zweiten Gang schaltet er aber nicht, dafür sei er noch zu jung. Er dürfe nur so viel Gas geben, dass man noch nachspringen könne. Der kleine Publikumsliebling machte klar: Man kann schon früh angefressen sein von den «coolen Maschinen». Die Fahrzeuge sind übrigens so gebaut, dass sie stehen bleiben, sobald man das Gas wegnimmt, sagt Festwirt und OK-Mitglied Rolf Heeb. «Das sind alles Oldtimer, ohne Elektronik, da kann man selber rumschrauben und flicken, was nötig ist.» Früher waren die Einachser als Nutzfahrzeug im Einsatz. Teils sind sie es heute noch, unter anderem zum Holzen. Oder sie erfreuen als Spassmobil zum Spazierenfahren, wie Chiara Müller vom Aebi Club sagt. Damit die Kilbi ein Plauschanlass bleibt, waren neu pro Fahrzeug maximal zwei Personen zugelassen, um einen attraktiven Wettbewerb zu bieten. Frisierte Gefährte sind nicht erlaubt. Sonst wären verschärfte Regeln nötig, sagt Rolf Heeb. «Wir müssten Sturzräume, Heuballen und Sanität gewährleisten.»Rahmenprogramm mit Traktoren und FestbetriebSo wie sie jetzt ist, ist die Einachser-Kilbi ein Erfolg. Zum Zehnjährigen bereicherte eine sehenswerte Oldtimer Traktoren- und Maschinen-Ausstellung den Anlass, die in Reih und Glied in der Sonne glänzten. In der Festwirtschaft des TSV Lienz wurde den ganzen Tag und bis lange in die Nacht verweilt und gefeiert.HinweisMehr Bilder auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.

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