Dies teilt Swiss Cycling auf seiner Website mit. Der genaue Zeitpunkt ist noch unklar, der Entscheid jedoch gefallen: Simon Vitzthum wird seine Karriere als Spitzensportler in diesem Jahr beenden – frühestens im August, nach den Olympischen Spielen in Paris, und spätestens im Oktober, nach den Bahn-Weltmeisterschaften in Kopenhagen. «Olympia war und ist mein grosses Ziel. Wenn wir uns für die Spiele qualifizieren und ich selektioniert werde, ist das der perfekte Abschluss. Ansonsten würde ich das Ende noch etwas hinausschieben und versuchen, mich für die WM zu qualifizieren. Ich möchte mich an einem Grossanlass würdig verabschieden», sagt Vitzthum.
Weiterhin im Radsport tätig
Wobei sich der «Abschied» ausschliesslich auf den Spitzensport bezieht; dem Verband bleibt Simon Vitzthum erhalten. Der 29-Jährige aus Rheineck übernimmt die Leitung des Service Course am Verbandssitz in Grenchen. Er folgt auf Simon Meier, der sich weiterbilden lässt und sein Pensum daher reduziert. Spasseshalber habe er den Fahrerkollegen schon mehrfach gesagt, er werde dereinst im Service Course wirken, lässt Vitzthum verlauten. «Die Mischung aus organisatorischen und mechanischen Tätigkeiten gefällt mir. Dass Swiss Cycling ausgerechnet jetzt jemanden gesucht hat und ich diesen Job nun übernehmen darf, freut mich sehr. Der Rücktritt fällt auch einfacher, wenn ich weiss, dass ich weiterhin im Radsport tätig sein werde.»
Simon Vitzthum begann seine Karriere auf dem Mountainbike, der Durchbruch an die Spitze gelang ihm mit dem vor fünf Jahren erfolgten Wechsel auf die Bahn. 2020 gewann er mit dem Bahnvierer an den Europameisterschaften in Bulgarien Bronze, ein Jahr später durfte er sich auf der Heim-Bahn in Grenchen mit dem Vierer gar die Silbermedaille umhängen lassen. Im Sommer 2022 bestritt er in Diensten des Nationalteams die Tour de Suisse, im Herbst desselben Jahres belegte er an der WM in Paris Rang 5 in der Einzelverfolgung. Dabei stellte er über die 4000 Meter in 4:07,326 Minuten den noch immer gültigen Schweizer Rekord auf.
«Für uns ist Simon ein Glücksfall. Er weiss aus Erfahrung, was für die Athletinnen und Athleten sowie die Betreuenden wichtig ist; er kennt den Rennsport», sagt Leistungssportchef Patrick Müller. Für Swiss Cycling sei es generell von hoher Relevanz, zurücktretende Athletinnen und Athleten im Radsport-System zu behalten. «All jene, welche in einem unserer Nationalkader aufgenommen wurden, haben ein grosses Knowhow, von dem wir gerne über die Karrieren hinaus profitieren – egal, in welcher Rolle oder Funktion sich die Ehemaligen engagieren.»