Fussball 23.04.2023

Spätes Tor sichert dem FC Staad einen verdienten Heimsieg

Der FC Staad war zuletzt nicht sehr gut in Form. Gegen Niederwil lief es auch lange nicht nach den Vorstellungen der Seebuben – sie drehten das Skore in einem spannenden Spiel aber und gingen verdient als 3:2-Sieger vom Platz.

Nach 94 Minuten und 22 Sekunden stand es zwischen Staad und Niederwil 3:2. 9422 ist die Postleitzahl von Staad und die Zeit zu Abpfiff war natürlich nur ein Zufall – Staads Sieg jedoch nicht. Die Gastgeber waren ab der 40. Minute die bessere Mannschaft, und obwohl sie zuvor über weite Strecken enttäuscht hatten, war der Staader Heimsieg verdient. Besonders in der zweiten Hälfte waren die Seebuben das bessere Team auf dem Platz.

Am Ende stand Staads Postleitzahl auf der Anzeigetafel.
Am Ende stand Staads Postleitzahl auf der Anzeigetafel.
Bild: Remo Zollinger

Staad ist etwas von der Fussballlandkarte des Rheintals verschwunden, seit es in die 3. Liga, Gruppe 3, eingeteilt wurde. Das heisst jedoch nicht, dass Staad keine gute Saison spielt; die Seebuben gehören in ihrer Drittligagruppe zum vorderen Mittelfeld. Eigentlich wollten sie auch um den Aufstieg mitspielen, das aus Brühl II, Wittenbach und Besa bestehende Top-Trio ist jedoch mittlerweile davongezogen.

In der ersten Hälfte waren die Gäste besser

Dass Staad im Aufstiegsrennen wohl keine Rolle mehr spielt, ist vor allem auf Staad selbst zurückzuführen. Nach dem Start mit sechs Siegen in Serie folgten sechs Punkte aus acht Spielen. Die Seebuben haben zuletzt wenige Resultate geliefert, unterlagen sogar Abtwil II. Davon war beim Heimspiel gegen Niederwil aber nichts mehr zu spüren. Das lag auch daran, dass einige im letzten Spiel fehlende Akteure ins Team zurückkehrten.

Staad startete mit einer Hundertprozentigen, Luca Grab traf mit einem Abpraller nach einem Marco-Morgante-Freistoss aber fast unglaublicherweise nicht. Nach dieser Szene gehörte das Spiel den Gästen. In der ersten Hälfte waren die Fürstenländer teils deutlich besser; sie waren physisch überlegen, was den FC Staad durchaus in Bedrängnis brachte. Und Niederwil ging per Handspenalty in der 17. Minute mit 1:0 in Führung.

Marco Morgante war in Staads Offensive lange der auffälligste Mann.
Marco Morgante war in Staads Offensive lange der auffälligste Mann.
Bild: Remo Zollinger

Staad war angefressen, traf im entscheidenden Moment aber zu oft die falsche Entscheidung. Die Heimelf kam dennoch zum Ausgleich: Der starke Marco Morgante eroberte den Ball am Sechzehner der Gäste und schob ihn überlegt zum 1:1 ins Netz (39.). Dann hatte Staad die beste Phase, musste aber doch mit einem Rückstand in die Pause gehen. Niederwils Keller traf per indirektem Freistoss in der letzten Aktion der Halbzeit zum 2:1. Zuvor hatte Torhüter Sedin Garic einen Rückpass mit der Hand aufgenommen.

Der Sieg ist auch eine Art Befreiungsschlag

Staad-Trainer Voja Pekic, der an diesem Samstag Cheftrainer Aco Popadic ersetzte, wechselte zur Pause Pascal Nussbaum ein. Er lieferte sofort die gewünschten Impulse, stand er doch am Ursprung des 2:2 (48.). Nachdem Nussbaum den Pfosten traf, erzielte Slobodan Aksic mit einem schönen Schuss den erneuten Ausgleich.

Nun übernahmen die Gastgeber im Bützel das Spieldiktat definitiv. Marco Morgante traf in der 56. Minute mit einem kunstvollen Schuss die Latte und Aksic köpfte nach einer Ecke aus wenigen Metern daneben. Kurz später dribbelte der Rückkehrer den Gästetorhüter aus, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Von den bis dahin guten Gästen war nicht mehr viel zu sehen, sie hatten aber auch noch ihre guten Möglichkeiten – einen Freistoss an die Latte zum Beispiel und auch der Staader Goalie Sedin Garic musste noch zweimal ernsthaft eingreifen.

Staad-Verteidiger Iain Geisselhardt auf dem Weg in einen körperbetonten Zweikampf, der in einem Foul des Staaders endete, was vom sonst sehr guten Schiedsrichter wohl ein Fehlentscheid war.
Staad-Verteidiger Iain Geisselhardt auf dem Weg in einen körperbetonten Zweikampf, der in einem Foul des Staaders endete, was vom sonst sehr guten Schiedsrichter wohl ein Fehlentscheid war.
Bild: Remo Zollinger

Dennoch drückten die Seebuben mehr auf den Sieg. Teils stellten sie sich etwas zu kompliziert an; etwa, als sie innert einer Minute vier Eckbälle hatten, wovon nur einer mit einem abgeblockten Abschluss des eingewechselten Zaid Lesfer gefährlich wurde. Staad belohnte sich für seinen guten Auftritt danach aber doch noch. Nachdem ein Abschluss von Aksic auf der Linie geklärt wurde, kam der Ball von der rechten Seite zu Andri Knellwolf, der aus kurzer Distanz das 3:2 erzielte.

Das fünfte und letzte Tor des Spiels fiel in der 88. Minute, der FC Staad riskierte danach nichts mehr und ging damit als Sieger vom Feld. Die drei Punkte waren verdient – zwar ging ihnen ein hartes Stück Arbeit voran, dennoch waren die Staader die bessere Mannschaft. Und obwohl der Sieg nach vorne wohl nicht mehr viel bringt: Für die Moral des Teams ist er sicher wichtig. So gesehen war das 3:2 gegen Niederwil für den FC Staad auch eine Art Befreiungsschlag.

3. Liga, Gruppe 3
Staad – Niederwil 3:2 (1:2)

Bützel – 70 Zuschauer. Tore: 17. Labhart (Penalty) 0:1, 39. Marco Morgante 1:1, 45. Keller 1:2, 48. Aksic 2:2, 88. Knellwolf 3:2.
Staad: Garic; Mattia Morgante, Grab, Geisselhardt, Knellwolf; Marco Morgante, Morina, Milivojevic; Huskic; Aksic, Lopes. Eingewechselt: Nussbaum, Lesfer, Navarro, Ümit.

 


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