Fussball 12.11.2023

Später Ausgleich bringt Widnau gegen Tägerwilen einen Punkt

Das letzte Widnauer Heimspiel 2023 ging im Dauerregen über die Bühne. Gegen einen Aufsteiger aus Tägerwilen gab es ein 2:2, wobei der FCW einem Zwei-Tore-Rückstand nachlaufen musste. Beiden Mannschaften gehörte eine Halbzeit.

Von Marco Riklin
aktualisiert am 12.11.2023

Im letzten Heimspiel des Jahres kamen trotz kaltem Wetter und anhaltendem Regen viele Fans zusammen. Es war ein packendes Spiel, mit einem stärkeren Tägerwilen in der ersten Hälfte und einem dominanten FCW danach. Das Spiel endete gerecht 2:2 unentschieden. Nach drei Niederlagen in Folge gewann Widnau erneut nicht. Dennoch war Assistenztrainer Daniel Lüchinger zufrieden. «Angesichts des Spielverlaufs ist die Punkteteilung gerecht», sagte er. Bei vier Grad Celsius und 90 Minuten Regen fiel auf, dass Noah Thönig und Patrik Banovic in kurzärmligen Trikots spielten, während der Rest, mit Ausnahme von Faid Kocan bei den Gästen, langärmlige Trikots trugen.

Die Lüchinger-Elf versuchte, trotz tiefen Terrains das Spiel von hinten aufzubauen, wobei Leo Hetzel erneut im Tor stand (Stammtorhüter Max Lang war krank, sass aber auf der Bank). Mit Ilija Ivic sowie Timo Faleschini kehrten nach Spielsperren zwei Spieler in die Abwehr zurück. Allerdings zeigte diese zu Beginn noch Unsicherheiten und kassierte bereits nach zehn Minuten das erste Gegentor. Die Tägerwilens Nummer Zehn, Demian Titaro, fasste sich ein Herz und erzielte aus etwa 25 Metern ein herrliches Tor in den Winkel, gegen das Leo Hetzel keine Chance hatte.

Widnau beinahe mit sofortigem Ausgleich

Vier Zeigerumdrehungen später kam auch Widnau zur ersten gefährlichen Szene. Nach einer zu kurz geratenen Ecke von Noah Massari bekam der 24-jährige Mittelfeldspieler eine zweite Chance und schickte eine präzisere Flanke auf Kevin Egbon am zweiten Pfosten, er konnte aber nicht genug Druck in den Kopfball bringen. Es hätte mehr entstehen können. Die Gäste behielten ihre Intensität bei, was sich in der Reaktion des FCW-Innenverteidigers Patrik Banovic zeigte. Er zeigte gestenreich seine Unzufriedenheit und wies die Mitspieler immer wieder zurecht.

In Minute 21 hätte Manuel Keller beinahe das 2:0 erzielt. Sein abgefälschter Schuss rollte knapp am Tor vorbei. Für die nächsten 15 Minuten gab es keine weiteren Chancen. Lediglich Ilija Ivic war zu hören, als er Teamkollege Helmar Andrade riet, den Abschluss zu suchen. Der FC Widnau steckte weiterhin fest, das Spiel durch die Mitte verhalf ihm nicht zum Erfolg.

Der Widnau-Captain Diego Liechti, bekannt für eine harte Spielweise, ging zehn Minuten vor Ende der ersten Halbzeit aggressiv in ein Tackling. Bei den Tägerwiler Fans führte dieses zu Unverständnis, während ein Zuschauer aus Widnau kommentierte, es habe sich um ein normales gehandelt. Auf dem rutschigen Rasen war die Aktion aber doch als gefährlich zu werten, Liechti sah die Gelbe Karte.

Widnaus Abwehr blieb anfällig. Tägerwilen hatte leichtes Spiel, was sich etwa in der 38. Minute zeigte, als Pascal Geisselhardt nach einem Freistoss von Ermir Selmani völlig unbehelligt zum 2:0 einnetzte.

Statt 0:3, heisst es zur Pause 1:2

Widnau schien nun völlig verunsichert und konnte sich beim jungen Goalie Leo Hetzel bedanken, dass es nicht noch höher in Rückstand geriet. Sowohl Keller als auch Janis Wirth scheiterten in direkten Duellen mit dem 17-Jährigen.

Es folgte aus dem Nichts das Anschlusstor von Kevin Egbon. Der aktivste Widnauer in der ersten Hälfte nahm den Ball mit der Brust an und erzielte mittels eines herrlichen Volleys ins rechte Eck das 1:2. Die Widnauer schienen in der Pause neue Energie getankt, Trainer Andreas Lüchinger die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn nach dem Seitenwechsel starteten sie ohne Wechsel mit viel Schwung. Sie spielten offensiver und setzten die Gäste von Anfang an unter Druck. Diese Herangehensweise schien richtig zu sein, Widnau kam plötzlich zu mehreren aussichtsreichen Möglichkeiten. In der 50. Minute scheiterte Liechti nur knapp, gefolgt von einer weiteren Gelegenheit durch Tobia Walt. Letzterer hatte eine vielversprechende Chance, lief allein auf Torhüter Luka Djordjevic zu, holte aber nichts Zählbares.

Nach einer Stunde brachte Andreas Lüchinger mit Timon Cabezas, Bledi Shala und Cristian Navarro frische Kräfte, die sich sofort gut einfügten. Es schien nun nur noch eine Frage der Zeit, bis Widnau der Ausgleich gelang.

Lüchinger bewies ein glückliches Händchen

Der eingewechselte Shala hatte innert fünf Minuten zwei gute Möglichkeiten, aber es gelang auch ihm nicht, ein weiteres Tor zu erzielen. Samuel Stiendls Einwechslung in Minute 84 erwies sich dann als Glücksgriff. Nach einer guten Chance von Egbon, die Tägerwilen von der Linie klären konnte, gelang dem jungen Stiendl das 2:2. Er war wenige Sekunden auf dem Feld, profitierte von einem Fehler in der Abwehr und schloss überzeugend ab. Widnau drückte in der Folge nochmals, hatte aber kein Glück mehr. So trennten sich die Teams nach einer unterhaltsamen Partie 2:2.

Das Resultat ist gerecht, da Tägerwilen in der ersten Hälfte besser war und Widnau in der zweiten. Nach dem Spiel sagte Widnaus Co-Trainer Daniel Lüchinger: «Der Gegner ging mit einem Sonntagsschuss in Führung, was für uns bitter war. Danach verloren wir die Ordnung und konnten froh sein, dass es zur Pause nur 1:2 stand. Nach der Halbzeit drückten wir den Gegner in die Defensive und erzielten in der 84. Minute den verdienten Ausgleich.» Das letzte Meisterschaftsspiel 2023 findet in Dübendorf statt. Anpfiff ist am Sonntag um 15 Uhr.

2. Liga inter, Gruppe 4
Adliswil – SV Schaffhausen 1:4, Frauenfeld – Chur 2:2, Lachen/Alt. – Dübendorf 2:4, Weesen – Dardania SG 2:4, Uster – Wil II 2:4, Bazenheid – Thalwil 1:3, Widnau – Tägerwilen 2:2, Rappi-Jona II – Bülach 0:1.

Widnau – Tägerwilen 2:2 (1:2)
Tore: 10. Titaro 0:1, 38. Geisselhardt 0:2, 45. Egbon 1:2, 84. Stiendl 2:2.
Widnau: Hetzel; Giorlando (59. Navarro), Ivic, Banovic, Faleschini; Liechti; Walt (59. Shala), Andrade (59. Cabezas), Massari (84. Stiendl), Egbon; N. Thönig.
Gelbe Karten: 36. Liechti, 81. Geisselhardt, 95. Banovic.

Rangliste: 1. SV Schaffhausen 14/37, 2. Frauenfeld 14/29, 3. Wil II 14/29, 4. Chur 14/22, 5. Bülach 14/22, 6. Widnau 14/22, 7. Uster 14/20, 8. Tägerwilen 14/20, 9. Dardania SG 14/19, 10. Dübendorf 14/18, 11. Thalwil 14/17, 12. Adliswil 14/16, 13. Lachen/Altendorf 14/15, 14. Bazenheid 14/12, 15. Weesen 14/11, 16. Rappi-Jona II 14/6.


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