20.01.2019

Späte Grippewelle aus Osten

Die Grippewelle ist eingetroffen – später als in früheren Jahren. Die Ostschweiz gehört zu den Gebieten mit vielen Krankheitsfällen. Laut dem Bund sind Kleinkinder am meisten betroffen.

Von Alexandra Nagel
aktualisiert am 03.11.2022
In der zweiten Januarwoche haben Ärztinnen und Ärzte dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 15,5 Grippefälle pro 1000 Konsultationen gemeldet. Der saisonale epidemische Schwellenwert von 68 Grippeverdachtsfällen pro 100 000 Einwohner ist damit überschritten, wie das BAG auf seiner Internetseite schreibt.Somit hat die Grippewelle, später als im vergangenen Jahr, doch noch die Schweiz erreicht. Die Ausbreitung scheint von Osten zu kommen, denn nebst dem Kanton Zürich, dem Kanton Schaffhausen und dem Tessin ist auch die Ostschweiz stark betroffen.Am meisten von der Grippewelle betroffen sind laut dem BAG Kleinkinder bis zu vier Jahren. Die Anzahl der Neuerkrankungen sei aber in allen Altersgruppen steigend. Zu den Anzeichen einer Grippe gehören Kopf- und Gliederschmerzen, hohes Fieber, Appetitlosigkeit, Schüttelfrost, Husten, Heiserkeit und Halsschmerzen. Durch Influenzaviren können Lungen- und Herzmuskelentzündungen oder neurologische Komplikationen entstehen. «Anders als bei einem grippalen Infekt, zum Beispiel einer Erkältung, verspürt man bei einer Grippe ein sehr schweres Krankheitsgefühl», sagt Karin Faisst, Leiterin des Amts für Gesundheitsvorsorge des Kantons St. Gallen.Impfung als wirksamste Prävention«Der beste Schutz gegen eine Grippe ist eine Impfung», erklärt die Amtsleiterin für Gesundheitsvorsorge. Idealerweise sollte die Impfung im Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte November durchgeführt werden, damit man für eine Grippewelle im Winter gewappnet sei, sagt Karin Faisst weiter. Zwei Wochen nach einer Impfung besteht der höchste Schutz. Dieser hält vier bis sechs Monate an. Weiter würden ein allgemeiner gesunder Lebensstil und häufiges Händewaschen dabei helfen, einer Erkrankung vorzubeugen.Gemäss dem BAG ist eine Grippeimpfung für Personengruppen wie Säuglinge, ältere Menschen, schwangere Frauen und Personen mit einer chronischen Erkrankung besonders wichtig. Ausserdem sollten sich auch Gesundheitsfachleute impfen lassen, um etwa Patientinnen und Patienten mit erhöhten Komplikationsrisiken zu schützen.Harmlose NebenwirkungenBei jüngeren Erwachsenen senkt die Impfung das Erkrankungsrisiko um 70 bis 90 Prozent, bei Seniorinnen und Senioren um 30 bis 50 Prozent. Nebenwirkungen können bei 10 bis 40 Prozent der Geimpften in Form von Rötungen und Schmerzen an der Injektionsstelle auftreten, bei 5 bis 10 Prozent kommen einzelne Symptome wie Muskelschmerzen, leichtes Unwohlsein oder erhöhte Temperatur vor. «Sie sind harmlos und klingen ohne Therapie spätestens nach einigen Tagen ab», schreibt das Bundesamt für Gesundheit auf seiner Internetseite. Sehr selten komme es im Falle einer Allergie zu Ausschlägen. Ödemen, Atembeschwerden oder auch zu einer allergischen Sofortreaktion.Auf die Frage, ob der Impfstoff dieses Jahr wirkt, kann Karin Faisst im Moment nicht noch nicht antworten. «Das kann man erst gegen Ende der Saison klar sagen.» Wer sich anstecke, solle erst mal das Bett hüten und zu Hause bleiben. Dadurch werde nicht nur die eigene Genesung beschleunigt, auch werde die Krankheit nicht auf andere Menschen übertragen.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.