Es war kurz vor der Pause. Bazenheids Verteidiger Florentin Bytyqi spielte den Ball zurück zu seinem Torhüter Nedzbedin Aziri. Dieser wollte den Ball auskicken, doch Noah Thönig grätschte in den Schuss. Sein Cousin Samuel Thönig erbte den Abpraller und passte in die Mitte, wo Ceyhun Tüccar das leere Tor vor sich hatte und mühelos zum 3:0 verwertete.
Dabei sah es nach einer Viertelstunde alles andere als rosig aus für die Gastgeber. Es spielten vorerst nämlich nur die Untertoggenburger. Widnau hatte Mühe, sich aus der Umklammerung zu lösen. Die Gäste störten Gegner früh und betrieben ein starkes Pressing. Bereits nach vier Minuten brauchte es Glück und Ilija Ivic, der einen Schuss von Mirco Jungblut blocken konnte. Auch Sturmspitze Giovanni Pentrelli stand fünf Minuten später sehr gut. Eine versuchte Direktabnahme rutschte ihm aber über den Rist. Nach 13 Minuten klärte Ilija Kovacevic einen Ball mit einem glänzenden Reflex über die Latte. Die Führung für Bazenheid wäre verdient gewesen.
Nach dem Führungstor liess Widnau nicht mehr viel zu
Doch es kam anders: In der 18. Minute setzte sich der laufstarke Timon Cabezas gegen Nick Romer durch und passte ins Zentrum, wo Tüccar platziert zum 1:0 traf. Jetzt erwartete man einen Sturmlauf der Gäste, doch mehr als einen Schuss von Aussenverteidiger Roman Scardanzan, den Kovacic entschärfte, liess die Widnauer Verteidigung nicht zu. Nach 31 Minuten erhöhte Widnau sogar auf 2:0: Samuel Thönig erlief sich mithilfe der Eckfahne einen langen Ball gerade noch, bevor er die Spielfeldbegrenzung überschritt. Seine Flanke verwertete Noah Thönig mit einer sehenswerten Direktabnahme.
Widnau hatte mit der 3:0-Führung alle Trümpfe auf seiner Seite, Bazenheid war dagegen die Leichtigkeit vom Beginn abhandengekommen. Die Widnauer Hintermannschaft erwies sich als ein Bollwerk. Und wenn einmal etwas durchkam, konnte sie sich auf Goalie Kovacic verlassen, der erneut fehlerfrei spielte. Die letzten elf Minuten musste Bazenheid zudem mit einem Spieler weniger bestreiten: Rilind Ramabaja bekam die zweite gelbe Karte für ein Foul an Kevin Egbon.
Widnaus Trainer Andreas Lüchinger war zufrieden: «Einen Gegner von diesem Kaliber muss man zuerst einmal schlagen.» Nächsten Samstag reisen die Widnauer nach Chur. Die Bündner kassieten in Thalwil eine 0:4-Klatsche. Leader Balzers, der am Mittwoch mit einem 3:0-Sieg gegen die eigenen (!) Reserven in den Liechtensteiner Cupfinal eingezogen ist, hatte am Wochenende spielfrei.
2. Liga inter, Gruppe 5
Widnau – Bazenheid 3:0 (3:0)
Aegeten – 450 Fans – SR: Wyss.
Tore: 18. Tüccar, 31. N. Thönig, 45. Tüccar.
Widnau: Kovacic; Faleschini (74. Martinovic), Navarro, Ivic, Giovetti de Almeida; D’ Amico; Cabezas (64. Egbon), S. Thönig (83. Rieser), Andrade (74. Massari); Tüccar (81. Barbosa Maciel); N. Thönig.
Bazenheid: Aziri; R. Scardanzan (56. Zulic), Bytyqi, Ott, Romer; Ramabaja; Jungblut, Sacipi (86. Pali); Roth (68. P. Scardanzan), Cakir (46. Mamuti), Pentrelli (86. Pfister).
Gelb: 39. R. Scardanzan; 50. Bytyqi, 50. S.Thönig, 63. Ramabaja, 63. Bernhardsgrütter (Trainer Bazenheid), 68. Mamuti, 72. Andrade, 75. D’Amico, 77. Sacipi. Gelb-rot: 79. Ramabaja.
Weitere Resultate: Thalwil – Chur 4:0, Uster – Dardania 4:2, Frauenfeld – Rorschach 3:3, Lachen – Adliswil 2:1, SV Schaffhausen – Amriswil 2:0, Wil II – Rapperswil II 3:1.
Rangliste: 1. Balzers 15/36; 2. Uster 16/28, 3. Widnau 16/28, 4. SV Schaffhausen 16/26, 5. Bazenheid 16/25, 6. Wil II 16/24, 7. Thalwil 16/24, 8. Rorschach-Goldach 16/24, 9. Chur 16/23, 10. Lachen/Altendorf 16/13, 11. Dardania SG 16/23, 12. Adliswil 15/20; 13. Rapperswil II 16/15, 14. Frauenfeld 16/13, 15. Amriswil 16/3.