07.02.2020

Sonne oder Schatten?

Von Eveline Dudda
aktualisiert am 03.11.2022
Der Winter gehört traditionell der Gartenplanung. Nun hat man Zeit, Saatgutkataloge zu wälzen und sich im Internet auf die Suche nach dem gewünschten Saatgut oder neuen Pflanzen zu machen. Dabei stolpert man unweigerlich über verschiedene Angaben zu den Pflanzenbedürfnissen. Nicht immer ist klar, was die jeweiligen Anbieter darunter verstehen. Wenn zum Beispiel steht, ein Standort solle sonnig sein, sind damit meistens nur die vier heissesten Stunden des Tages gemeint. Scheint die Sonne morgens bis elf und nachmittags ab 15 Uhr, bezeichnet man den Standort als halbschattig, obwohl er gefühltermassen sonniger ist als ein Standort, der vielleicht nur von elf bis 15 Uhr Sonne abbekommt. Diese Einteilung ist sehr grob – und genau genommen ändert sie sich sogar im Laufe des Jahres. Vor allem im Siedlungsgebiet befindet sich je nach Sonnenstand mal das eine, mal das andere Haus oder sonstige Hindernis vor der Sonne und wirft Schatten. Lassen Sie sich also nicht irritieren.Seien Sie vor allem skeptisch, wenn die Angabe aus dem Ausland stammt. Empfiehlt ein Engländer einen sehr sonnigen Standort für eine Pflanze, muss man die Empfehlung im St. Galler Rheintal nicht so ernst nehmen. Erstens fällt bei uns weniger Regen als in England und zweitens sind die Sommertemperaturen viel höher. Ganz allgemein gilt: Je kühler das Klima, desto sonniger vertragen es die Pflanzen. Auch das Umgekehrte gilt: Je wärmer ein Standort ist, desto eher dürsten sogar sonnenliebende Pflanzen nach Halbschatten.Ähnlich tricky ist der Hinweis, dass sich eine Kultur für den Anbau im Topf eignet. Oft kommt es nur auf die Topfgrösse an: Ein Topf-Zucchetti wird in einem Blumentöpfli mit 15 Zentimetern Durchmesser nicht glücklich. Er braucht einen grossen Kübel, um sich voll entfalten zu können. Eine Ausnahme bilden Topf-Tomaten: Da gibt es tatsächlich einige Sorten, die mit wenig Platz auskommen und in einem Topf mit 20 Zentimetern Durchmesser gepflanzt werden können. Allerdings – und das trifft auf fast alle Topfpflanzen zu – ist der Ertrag dann wesentlich geringer als in einem Topf mit 25 oder 30 Zentimetern Durchmesser.Eveline DuddaHinterforstwww.spriessbuerger.ch

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