Doch die Frage stellt sich: «Wer war zuerst, der Schmetterling oder das Ei?» Denn irgendwo müssen doch die Raupen dieser Schmetterlinge zu finden sein.Der Kenner strebt zielstrebig an ein Feld von Brennnesseln und sucht die schwarzen oder gelb-schwarzen Raupen des Tagpfauenauges oder des Kleinen Fuchses, zwei der häufigsten und am weitesten verbreiteten Tagfalter der Schweiz. Die unwirtlichen, durch ihre Brennhaare gut geschützten Wildpflanzenhorste sind der bevorzugte Lebensraum. Werden sie durch Mähen oder gar durch das Abbrennen mit Unkrautvertilgung (Glyphosat) vernichtet, so sterben auch die Raupen – und der Falter verschwindet!Unser Garten kann darum ein Reservat für Falter sein, sofern wir irgendwo in einer einsamen Ecke einen Bestand an Brennnesseln stehen lassen. So geht es auch mit vielen anderen Wildpflanzen, die dem Nachwuchs der Schmetterlinge Zuflucht und Nahrung bieten. Viele Raupen und deren Futterpflanzen sind uns nicht oder weniger bekannt, gehören vielleicht wie die Brennnessel zum «Unkraut», aber sie haben im Kreislauf unserer Natur einen hohen Nutzen.Andere Raupen lernen wir schon als kleine Kinder kennen und lieben. Dazu gehört ganz sicher die Rüebliraupe. Oma hat sie uns in ihrem Gemüsegarten gezeigt, und in der Schule haben wir eifrig Schwalbenschwänze gezüchtet. Rüeblikraut ist neben dem Fenchel eine ihrer bevorzugtesten Pflanzen im Garten. Es ist einfach zu beschaffen und man kann damit den Werdegang von der Miniraupe über die Gürtelpuppe bis zum Schmetterling im Frühling hautnah verfolgen.Helfen Sie mit, die Vielfalt unserer Gärten zu erhalten, damit auch unsere Kindeskinder ihren Kindern noch diesen herrlichen, grossen Falter zeigen können!Bert Stankowski, Weisslingenwww.hostako.npage.eu