Im Industriegebiet, direkt am Ortsrand des Dorfes, befindet sich neben zahlreichen Betrieben die Druckerei Somedia Partner AG. Sie druckt regionale Zeitungen, darunter auch die Rheintalische Volkszeitung.
Einmal im Jahr erhält das Haager Unternehmen einen besonderen Auftrag. Dann werden dort vier Ausgaben der US-Tageszeitung «Wall Street Journal» (WSJ) gedruckt. Dies geschieht seit 2019 jeweils an jenen Tagen im Januar, an denen die mächtigsten Vertreter aus Wirtschaft und Politik in Davos zum World Economic Forum (WEF) zusammenkommen.
Auch die Ausgaben von Dienstag bis Freitag dieser Woche werden in Haag produziert und in Davos verteilt. Zudem werden einige Exemplare in die Region Zürich, nach Altenrhein und nach Genf geliefert. Insgesamt werden 5000 Exemplare von jeder Ausgabe, also etwa 20’000 über vier Tage gedruckt und verteilt.
Nur das Hochglanz-Cover kommt aus England
Urs Zieri, Geschäftsführer der Somedia Partner AG, und sein Stellvertreter Christoph Conrad sprechen über den speziellen Auftrag, den sie in der WEF-Zeit ausführen dürfen. Auf dem Tisch im Büro liegen die vier Ausgaben aus dem vergangenen Jahr. Das Material der diesjährigen Produktion ist eine Woche vor Erscheinen der ersten Ausgabe noch nicht eingetroffen. Lediglich das Hochglanz-Cover hat Somedia bereits erhalten.
Das Cover wird nicht vom Unternehmen selbst produziert, sondern fertig gedruckt aus England angeliefert. Besonders an der Produktion der WSJ-Ausgaben ist laut Zieri, dass die Zeitung in bis zu drei verschiedenen Bundgrössen produziert wird. «Das kennen wir in der Schweiz nicht.» Aufgrund der Zeitverschiebung können in Europa zudem einige Artikel erst am Folgetag publiziert werden.
Trotz der etwas anderen Produktionsart und veränderter Abläufe führt laut Zieri der Druck des WSJ nicht zu einem erheblichen Mehraufwand für die Somedia Partner AG. Urs Zieri bestätigt, dass nicht mehr Personal benötigt werde. Der Geschäftsführer sagt:
Jene Mitarbeitenden, die da sind, müssen einfach etwa anderthalb Stunden länger bleiben.
Nach dem Gespräch im Büro führen Zieri und Conrad durch die Druckereihalle, wo an diesem Nachmittag reger Betrieb herrscht und einige lokale Zeitungsprodukte in hoher Zahl und enormer Geschwindigkeit durch die Druckpresse rauschen.
Einige in Davos anwesende Persönlichkeiten haben das WSJ abonniert und erhalten ein eigenes Exemplar, auf das sogar die Zimmernummer ihres Hotels gedruckt wird. «Da müssen wir jeweils schauen, dass die Zustellung exakt erfolgt», sagt Zieri weiter.
Stolz auf das Vertrauen und die Arbeit
Dass ausgerechnet ihre Druckerei von den Verantwortlichen des WSJ angefragt wurde, ist kein Zufall. Zum einen spielt laut Zieri sicher die geografische Nähe zum Kongressort eine Rolle. Somedia punktet jedoch auch mit der Infrastruktur. Christoph Conrad meint:
Wir haben dank unserer Druck- und Belichtungsmaschine eine der modernsten Druckereien Europas.
Wie gross das Vertrauen der Verantwortlichen des WSJ in die Somedia Partner AG ist, zeigt sich laut Conrad auch darin, dass sie im vergangenen Jahr zusätzlich zum Druck auch für den Vertrieb der Ausgaben beauftragt wurde. «Dieses Vertrauen haben wir uns aufgebaut», meint Conrad. Und Geschäftsführer Urs Zieri ergänzt: «Wir dürfen schon stolz sein auf die Arbeit, die wir leisten.»