Solist stiehlt Felix Wüst die Show

Mit einer tiefen, ausdrucksvollen Stimme und in schwedischer Sprache begleitete Simon Keel ein Stück der Musikgesellschaft Altenrhein-Staad. Der Sänger bekam viel Applaus – auch von Felix Wüst, dem neuen Thaler Gemeindepräsidenten, der nach dem Solo am Mikrofon war.Dass nach dem Neujahrsauftakt, zu dem die Ortsgemeinde Altenrhein geladen hatte, mehr Besucher über Keel als über Wüst sprachen, lag am Solisten, nicht am Präsidenten. Dieser punktete bei seinem ersten Auftritt im Amt auch – und die beiden standen nicht in Konkurrenz zueinander, sie ergänzten sich. «Ich kann noch nicht viel vom Leben als Gemeindepräsident erzählen», sagte Wüst. Der FDP-Mann hatte am Freitag den ersten Arbeitstag als Gemeindepräsident. Am Samstag folgte der erste öffentliche Auftritt. Rund 100 Besucher hörten ihm zu. «Ich werde noch lernen, ohne Zettel zu sprechen», sagte er, womit er die Lacher auf seiner Seite hatte – wobei ja auch langjährige Amtskollegen nicht ohne Notizen sprechen.Wüst unterstrich mit einem Zitat von Schriftsteller Lukas Bärfuss, er spüre «eine unglaubliche Ehre und eine ganz unanständige Freude», das Amt anzutreten. Wichtig sei, dass die Gemeinde transparent kommuniziere und die Bürger aktiv am Gemeindeleben teilhaben. Er lobte alle Freiwilligen und ermunterte die Bevölkerung, das neue Jahr als Motor und nicht als Bremse wahrzunehmen.Neben Wüst und Keel gehörte die Bühne der Musikgesellschaft mit der humorvollen Moderatorin Karin Herzog und Dirigent Christoph Kling. Die MG hat ein erfolgreiches 2019 hinter sich und konzentriert sich nun auf die Kreismusiktage, die im Mai in Widnau stattfinden. Auf dem Programm stand etwa ein Medley aus Liedern von 1969 oder das bemerkenswerte, zehnminütige Stück «Cassiopeia», das die Musikgesellschaft so intensiv wie zärtlich vortrug.Die Besucher liessen den Anlass danach bei Suppe, Glühwein und Punsch ausklingen.