Vor drei Jahren zog Christine Fink wegen ihrer grossen Liebe Fabio Frei in die Schweiz. Ende Mai erwartet das Paar sein erstes Kind. Aus diesem Grund wollten die beiden noch vor der Geburt heiraten. Die Trauung sollte am 2. April im Beisein beider Familien, Grosseltern, Eltern und Geschwister im Schloss Grünenstein stattfinden. Für den Apéro und das gemeinsame Essen wurde das Gasthaus zum Gupf in Rehetobel reserviert.Doch es kam alles anders als geplant. Die Massnahmen wegen des Coronavirus wurden immer mehr verschärft. «Plötzlich hiess es, dass zur Ziviltrauung nur vier Personen, das Brautpaar und die Trauzeugen, zugelassen sind. Als wir hörten, dass in Vorarlberg alle Hochzeiten im April abgesagt wurden, bekamen wir Angst, dass auch die Schweiz diese Regelung übernehmen könnte», sagt Christine Frei (inzwischen verheiratet). Kurzfristig hätten sie deshalb den Termin auf den 30. März vorverlegt.Damit aber nicht genug. Christine Frei musste auf die Trauzeuginnen (ihre beiden Schwestern) verzichten. Die Vorarlbergerinnen hätten zwar in die Schweiz einreisen können, nach der Rückreise nach Österreich hätten sie jedoch zwei Wochen in Selbstquarantäne gehen müssen. Kurzfristig sei deshalb die Schwester ihres Partners eingesprungen.Durch die kurzfristige Terminverschiebung musste sie am Morgen des Hochzeitstages im Geschäft abklären, ob sie überhaupt einen freien Tag bekomme. «Was zum Glück problemlos geklappt hat», sagt Christine Frei. Da sowohl alle Coiffeursalons als auch Kleidergeschäfte geschlossen waren, war auch ein grosses «Umstylen» nicht möglich. Ganz einfach und unkompliziert haben sie im «Frauenhof» in Altstätten geheiratet. Die Zivilstandsbeamtin habe nach der Trauung ein paar Fotos geknipst. «Das Foto mit dem Mundschutz gehört in die Kategorie schwarzer Humor», sagt Christine Frei. «Wenn man aber unter solchen Bedingungen heiratet, dann muss das auch festgehalten werden.»Da für die kirchliche Trauung der Termin noch nicht feststeht, haben die Frischvermählten wenigstens in dieser Hinsicht keine zusätzlichen Probleme.Susi Miara