08.01.2021

Simulation des EM-Sprints in Marbach

Das Schweizer Orientierungslauf-Nationalteam trainiert im Rheintal. Daniel Hubmann & Co. bringen sich für die Heim-EM in Form.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Die Orientierungsläufer bilden das wohl erfolgreichste Schweizer Nationalteam. OL-Ikone Simone Niggli-Luder, die zwischen 2001 und 2013 23-mal WM-Gold gewann, wurde neulich zur drittbesten Schweizer Sportlerin der letzten 70 Jahre gewählt. Auch nach ihrem Rücktritt blieb Swiss Orienteering an der Weltspitze, aktuelles Aushängeschild des Verbandes ist der 37-jährige Daniel Hubmann (OL Regio Wil). Er ist achtfacher Weltmeister und fünfmaliger Gewinner des Gesamtweltcups.Niklaus Wolgensinger, Kartograf Beat Imhof und Nationaltrainer Kilian Imhof (von links).Seit Freitag und noch bis am Sonntag trainiert das Schweizer Nationalkader der Elite und der Junioren im Rheintal. Es ist der mittlere von drei Trainingsblöcken im Hinblick auf die Europameisterschaften, die vom 13. bis 16. Mai in Neuenburg stattfinden – wenn Corona es will. Nationaltrainer Kilian Imhof sagt: «Marbach und auch Montlingen sind geländetechnisch ähnlich wie an der Sprint-EM, so können wir die EM simulieren.» Ausserdem gebe es im Rheintal dank des Rheintaler OL-Cups vorzügliches Kartenmaterial, «und erst noch auf Strecken, die unsere Athleten kaum kennen. Das bringt Abwechslung».Pläne von führendem OL-Kartograf aus MarbachDie OL-Karten von Marbach und Montlingen sind neu gezeichnet worden. Kartograf ist Beat Imhof aus Marbach, Bruder des Nationaltrainers. Er ist ein führender OL-Kartograf, nach dessen Plänen sich die Läuferinnen und Läufer auch an der Heim-EM orientieren.Etwa 40 Athletinnen und Athleten trainieren am Wochenende im Rheintal. Gestern absolvierten sie am Morgen ein Bahntraining in Balgach, am Nachmittag trugen die Junioren eine Übungsform in Montlingen vor und am Nachmittag bestritten alle einen K.-o.-Sprint in Marbach. Das ist eine neue Wettkampfform, die in Neuenburg erstmals an einem Grossanlass ausgetragen wird. Sie funktioniert wie der Sprint im Langlauf: Sechs Läufer treten jeweils gegeneinander an, die Besseren kommen weiter. Der Sieger wird im Final ermittelt.Gleichzeitiger Lauf, aber unterschiedliche Richtung: Martin Hubmann und in seinem Rücken sein Bruder Daniel, Florian Howald und Joey Hadorn.Die Sportart entwickelt sich. «Vor 30 Jahren gab es erst Langdistanz», erinnert sich Nationaltrainer Kilian Imhof, «inzwischen haben wir Lang- und Mitteldistanz sowie Sprint.» Mit dem K.-o.-Sprint soll der OL für Zuschauer attraktiver werden: So haben sie den direkten Vergleich zwischen den Athleten.  OL-Training in Montlingen: Vom Fussballplatz aufs Bergli.Seit der Bernecker Mario Ammann vor 18 Jahren den Rheintaler OL-Cup gegründet hatte, ist das Rheintal ein Motor dieser OL-Entwicklung. Auch Niklaus Wolgensinger, pensionierter Lehrer aus Montlingen, ist ein leidenschaftlicher Orientierungsläufer. Der Initiant des Swiss-O-Finders in Montlingen hat den Aufenthalt der Orientierungsläufer in seinem Heimatdorf organisiert – mit Hilfe des Fussballclubs, der den Sportplatz Kolbenstein zur Verfügung stellte, von wo die Juniorinnen und Junioren aufs Montlinger Bergli rannten.Keine Zeit zur Rast am Brunnen: Matthias Kyburz und Joey Hadorn.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.