Fabio BaranziniDas Finalspiel war eine Machtdemonstration von Wigoltingen. Der amtierende Schweizer Meister machte vom ersten Ballwechsel an klar, dass es für ihn nur ein Ziel gibt: die Titelverteidigung. Im Angriff punktete Ueli Rebsamen ein ums andere Mal. Dies auch, weil er von seinen Teamkollegen immer wieder mustergültig in Szene gesetzt wurde. Insbesondere in der Defensive standen die Wigoltinger einmal mehr sehr gut und erstickten so die Widnauer Angriffsbemühungen oftmals schon im Keim.Widnau verliert klarer als erwartetSo kamen denn im Endspiel auch zu keiner Zeit Zweifel auf über den Ausgang der Partie. Der erste Satz, der mit 11:7 endete, sollte der knappste im gesamten Final bleiben. 11:5, 11:6 und 11:4 lauteten die Ergebnisse in den darauffolgenden Durchgängen, womit sich Wigoltingen auf überlegene Art und Weise den dritten Titel in Folge sicherte. Dass Wigoltingen das Endspiel so klar gewinnt, war nicht zu erwarten gewesen, denn die Direktduelle gegen Widnau in der Qualifikation waren jeweils wesentlich umstrittener. «Diesmal war es im Vergleich zu den beiden Spielen in der Qualifikation trocken. Das kommt einerseits mir entgegen, aber auch der gesamten Mannschaft», so Angreifer Ueli Rebsamen. «Kam hinzu, dass wir ihren Service das ganze Spiel über sicher im Griff hatten.»Die Enttäuschung über die Leistung im Final war bei den Widnauern gross. Sie hatten sich mehr erhofft, nachdem sie bereits im letzten Jahr den Final erreicht hatten. «Wir haben heute schlicht zu viele Eigenfehler gemacht und waren beim Zuspiel zu ungenau. Sie waren von Anfang bis Ende die bessere Mannschaft», fand Captain Mario Kohler klare Worte. Trainer Remo Pinchera konnte sich aber schon kurz nach der Niederlage über die Saison seiner Mannschaft freuen. «Wir haben eine tolle Saison gespielt und insbesondere im Halbfinal eine beinahe perfekte Leistung gezeigt. Gegen Wigoltingen waren wir viel mehr unter Druck und haben daher versucht, noch etwas besser zu spielen. Dadurch sind uns zu viele Fehler unterlaufen.» Versöhnlicher Abschluss für DiepoldsauIm Bronzespiel hatte sich zuvor der Qualifikationszweite Diepoldsau für die überraschend klare 1:4-Niederlage im Halbfinal gegen Widnau rehabilitiert. Die Rheininsler starteten zwar überhaupt nicht wie gewünscht ins Duell gegen Elgg-Ettenhausen. Gleich mit 0:2 Sätzen gerieten sie in Hintertreffen.«Elgg-Ettenhausen war voll motiviert und spielte von Beginn an stark. Wir hatten dagegen am Anfang Mühe, ins Spiel zu finden. Vielleicht war da immer noch die Enttäuschung nach der gestrige Niederlage zu spüren», so Diepoldsaus Angreifer Christian Lässer. «Nach dem dritten Satz waren dann aber die Emotionen bei uns da und wir spielten wirklich gut. Es ist schön, dass wir unsere starke Saison, in der wir mit Wigoltingen und Widnau immer an der Spitze dabei waren, mit einer Medaille abschliessen konnten.» Nachdem die Rheininsler im dritten Durchgang bei 8:10 zwei Satzbälle abwehren konnten, liefen sie so richtig heiss. Die folgenden Sätze gewannen sie mit 11:5, 11:5 und 11:2. Elgg-Ettenhausen zeigte wie bereits im Halbfinal gegen Wigoltingen, als sie den ersten Satz gewinnen konnten, dass sie – wenn ihr Spiel zusammen passt – auch gegen die Besten des Landes mithalten können. Allerdings fehlt den Elggern noch die Konstanz.Final4-Turnier. in Kölliken, Halbfinal: Wigoltingen vs. Elgg-Ettenhausen 4:1 (6:11, 11:6, 11:7, 11:3, 11:5), Diepoldsau vs. Widnau 1:4 (11:9, 12:14, 6:11, 9:11, 7:11). – Spiel um Platz 3: Diepoldsau vs. Elgg-Ettenhausen 4:2 (10:12, 6:11, 12:10, 11:5, 11:5, 11:2). – Spiel um Platz 1: Wigoltingen vs. Widnau 4:0 (11:7, 11:5, 11:6, 11:4)Silber für Diepoldsaus Frauen
Faustball Jona gewinnt gegen Diepoldsau im Final dank einer sehr konzentrierten und fast fehlerlosen Leistung mit 3:0. Bonze gewann Kreuzlingen. Diepolds-aus Angreiferin Tanja Bognar hatte vor dem Final4 Folgendes versprochen: «Wenn wir in den Final kommen, dann garantieren wir für eine spannende Partie.» In der Anfangsphase war dies aber nicht der Fall beim 11:5 im ersten Satz. Diepoldsau steigerte sich im zweiten, legte gar mit 8:6 vor, doch als es entscheidend wurde, zeigte sich die Klasse der Serienmeisterinnen: 11:9. Mit 8:3 konnte sich Jona in Satz drei absetzen. Diepoldsau kämpfte sich zwar zurück, doch mehr als zu einem erneuten 11:9 reichte es nicht. Diepoldsau darf aber zufrieden sein und hat sich definitiv an der Spitze etabliert und sich erstmals für den Final qualifizieren können. «Jona ist einfach noch ein Stück besser. Wir arbeiten aber hart, damit wir sie bald einmal schlagen können», so Diepoldsaus Trainer Anton Lässer. Angreiferin Tanja Bognar war nach Spielschluss enttäuscht, dass sie ihre Ankündigung nicht hatte in die Tat umsetzen können. «Leider konnte ich heute nicht die Leistung abrufen, die ich von mir erwartet hatte. Das Team gab alles, um mich zu unterstützen, aber es hat nicht gereicht. Wir werden nächstes Jahr einen neuen Anlauf nehmen – sieben Titel in Folge sollen es nicht werden für Jona», gibt sich Bognar kämpferisch. (fb)Final4-Turnier, in Kölliken, Halbfinal: Jona vs. Oberentfelden-Amsteg 3:1 (7:11, 11:7, 11:3, 11:5), Diepoldsau vs. Kreuzlingen 3:1 (11:5, 11:13, 11:6, 11:9). – Spiel um Platz 3: Kreuzlingen vs. Oberentfelden-Amsteg 3:2 (12:10, 14:15, 11:5, 9:11, 11:9). – Spiel um Platz 1: Jona vs. Diepoldsau 3:0 (11:5, 11:9, 11:9).