Die drei ausgebildeten Musikerinnen Jacqueline Bernard (Klavier), Mia Schultz (Klarinetten) und Simone Schranz (Kontrabass) spielten das erste Stück einer Triologie. Die Geschichte von «kriminell» ist nicht allzu kompliziert: Drei Musikerinnen werden auf der Suche nach Glamour straffällig, Simone musste sich gar eines Schickimicki-Mafiosos entledigen – für immer.
Eine Gefängniszelle ist kein Ponyhof. Das realisieren die drei schnell und wollen raus in die Freiheit. Dazu bietet das Betriebsfest der Gefängnisanstalt eine ideale Möglichkeit. Doch zuerst müssen sie selbst wieder zu sich finden. Zuletzt sitzen sie in Paillettenkleider gemeinsam im Flugzeug und singen «I nime no en Campari Soda» - und unter ihnen liegt Hindelbank, im Nebel.
Extravertiertes Temperament
siJamais erzählen anderthalb Stunden lang eine ziemlich schräge Geschichte. Sie bedienen sich im Stück zahlreicher literarischer, filmischer und musikalischer Vorlagen. Es geht über Chanson, Schlager, Rock und Klezmer bis hin zu selbst improvisierten Stücken.
Was die drei in dieser Musikkomödie auf die Bühne bringen, ist höchst amüsant, musikalisch hochstehend, mit viel Sprachwitz und Humor garniert. Und zurückkommend auf das Vorurteil: So viel extravertiertes Temperament lässt die Zuschauerinnen erahnen, dass diese drei Frauen nirgendwo anders hingehören als auf die Bühne. Sie dankten es mit lang anhaltendem Applaus und verdienten sich noch zwei Zugaben und eine Dankesrede von Jacqueline Bernard, die in 40 Sekunden so viel sagte, wie dies in fünf Minuten bei Bernern eher üblich zu sein scheint.