23.09.2019

Sieben Müler und zwei Dutzend Ohren

«Mulohr» heisst ein junges Kulturprojekt in Altstätten. Es lud am vergangenen Mittwoch zu seiner dritten Veranstaltung ein. «Mulohr» bringt ein erzählendes «Mul», das eigene oder fremde Texte vorliest, Gedichte rezitiert oder Geschichten erzählt, mit aufmerksamen Ohren zusammen. So erklärt der Initiator Jack Griss den Namen der Gruppe. Zusammengestellt hat er das Organisationsteam im letzten Jahr. Dieses Jahr haben bereits drei Anlässe stattgefunden. Sieben «Müler» trugen am Mittwochabend kurze Texte vor: Arthur Pichler mit einem satirischen Nachruf von Steff Signer auf die Landsgemeinde, Reni Villiger mit einer Lesung aus ihrem dritten Buch, Hubi Frei mit Heimatgedichten von Otto Frei in Widnauer Mundart. Ueli Bietenhader präsentierte eine Anekdote aus seiner Zeit als Gesangslehrer, Elisabeth Heeb begeisterte mit Märchen und Wolfgang Morgenstern erzählte von seinen Reisen. Jack Griss trug ein Herbstgedicht vor, das er 1961 geschrieben hatte. Zwischen den amüsanten und abwechslungsreichen Texten hörten das Publikum aus dem Mund von Wolfgang Morgenstern mit grossem Vergnügen auch die kulturgeschichtlich interessanten Betrachtungen «Über das Schwimmen» aus dem Jahre 1878 von Albin Stolz. Die ausführlichen Schilderungen der gesundheitlichen und moralischen Gefahren, die dem Baden in der freien Natur innewohnen sollten, liessen die Zuhörer schmunzeln. Wie viel hat sich in den vergangenen 150 Jahren seither doch verändert! Auch der dritte «Mulohr»-Anlass wurde zu einer vielseitigen, kurzweiligen und anregenden Begegnung. (pd)

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