Sie zeigen Kunst in allen Variationen

Am Freitag luden die Kunstschaffenden zur Vernissage. Gastgeber Peter Federer, Eisenplastiker aus Widnau, zeigt seine bis zu drei Meter hohen Figuren. Massiv, schwebend, sitzend, liegend – geknickt, gebogen oder gestaucht. Immer an der richtigen Stelle. Robustes Eisen, wie mit Leichtigkeit geformt. Christoph Friedrich, der seine Hammerschmiede in Sennwald hat, versteht das Handwerk des Schmieds. Seine Werke aus Stahl sind massiv, einige scheinen dennoch leicht und fast filigran. Er schafft seine eigenen teils geschmiedeten, teils gepressten Formen.Licht und Schatten, Leichtigkeit und TiefeDem Diepoldsauer Andreas Inauen, mit unverkennbarem In­nerrhoder Dialekt, sieht man den Menschenfreund in seinen Bildern an. Mit Pigmentfarbe zeichnet er Familien, bringt auf welligem Backpapier Licht und Schatten zur Geltung, spachtelt einen Gospelchor auf eine Leinwand und malt hauchfeine Menschengruppen. Oft im Hintergrund, fast versteckt: der Säntis, Wahrzeichen seiner Heimat. Die Bilder von Erna Lang aus Schachen bei Reute zeigen Leichtigkeit mit Tiefe. Auf der Suche nach inneren Landschaften entstehen Stimmungsbilder, mal farbenfroh, mal in sanften Tönen. Die freischaffende Künst­lerin setzt Öl- oder Öl-Mischtechniken ein. Frauen sowie Körper im Allgemeinen sind bevorzugte Motive von Bildhauer und Illustrator Jürg Jenny aus Balgach. In der aktuellen Ausstellung trifft man auf eine badende Frau im Zuber, auf eine in einem überdimensionalen Aschenbecher sowie eine auf dem Boden liegende Frau. Auch stehende Akte, aus Beton gegossen, sind zu bestaunen. Kurt Spirig aus Widnau, bekannt als Kuspi022, präsentiert einen Auszug seines Schaffens der letzten 20 Jahre. Er beherrscht viele Techniken, experimentiert gerne. Inspiriert von Eindrücken und Stimmungen entstehen farbige Seelenlandschaften. Als Grundlage dienen dem gelernten Werkzeugmacher Papier oder Leinwand. Zu sehen ist auch seine erste Bronzefigur.Mensch und Umwelt beschäftigen Hubert Müller, den Steinmetz und Steinbildhauermeister aus Oberriet. Eine Männergruppe, in Stein gehauen, eine filigrane Gipsfigur, ein Paar aus Bronze, eine Brücke aus Oberalp-Speckstein mit grazi­len Menschen: sie erzählen Geschichten, in denen der Künstler selbst die Hauptrolle spielt.  Abwesend war der Marbacher Maler Willi Keller. Seine in der Galerie Art dOséra ausgestellten Ölbilder auf Leinwand zeigen Meereslandschaften, endlose Horizonte, Blütenfelder. Zu seinem 50-Jahr-Mal-Jubiläum ist soeben ein Buch erschienen. Thomas C. Jutz aus Dornbirn ist freischaffender Maler. Er selbst weiss nie, wann er fertig ist, jedoch, wann es gut ist. Inspirieren lässt er sich durch diverse Maler und interpretiert deren Werke. Beim Bemalen der Leinwände lässt sich der Künstler von Farbklängen treiben. Eine sehenswerte, vielfältige Ausstellung, in der Bilder auf Skulpturen aus Stein, Eisen, Beton und Bronze treffen. Und wo sich Kunstschaffende und Kunstliebhaber austauschen können.Die Ausstellung in der Galerie art dOséra an der Rheinstras­se 6 in Diepoldsau ist geöffnet am Samstag, 15. und 22. Oktober, 16 bis 20 Uhr; Sonntag, 16. Oktober, 11 bis 16 Uhr. Finissage: Sonntag, 23. Oktober, 11 bis 16 Uhr.