An allen Wänden von Tanja Nuijtens Elternhaus hängen Werke der jungen Künstlerin. «An diesen Bildern hänge ich sehr», sagt sie. Es falle ihr schwer, sich von einem zu trennen. Genau das plant sie jetzt aber. Sie hofft, an der Ausstellung (siehe Hinweis am Textende) Kontakte knüpfen zu können, die sie ihrem grossen Ziel näher bringen: von der Kunst leben zu können.Es ist ein ehrgeiziges Ziel, das viele haben. Das weiss auch die Balgacherin. «Ich habe noch kein grosses Netzwerk, muss erst einmal reinkommen», sagt sie. Bisher hat sie an der BalgArt ausgestellt, an der Schule, in einem Rheinecker Restaurant. Das sind erste Schritte, sie haben ihr erste Kontakte gebracht. Kontakte in eine Welt, die ihr gefällt. «Ich habe mich mit allen Leuten in dieser Gemeinschaft sofort gut verstanden», sagt Tanja Nuijten.«Ich will etwas machen, das noch nie da gewesen ist»Schon in der Primarschule ist den Lehrern aufgefallen, dass sie bemerkenswerte gestalterische Fähigkeiten besitzt. Sie kam an die Talent-Oberstufe in Altstätten. «Da hatte ich eine schöne, wichtige Zeit: Ich habe gemerkt, dass ich mein Leben der Kunst verschreiben will», sagt die 20-Jährige. Es folgte ein gestalterischer Vorkurs in St. Gallen und eine Lehre als Textiltechnologin mit Fachrichtung Design bei einer Stickereifirma in St. Gallen. Dort arbeitet sie heute noch. Zurzeit bereitet sie sich vor für die Aufnahmeprüfung an der Hochschule für Animation in Luzern. In diesem Bereich kann sich die Balgacherin ihre Zukunft vorstellen, denn es begeistert sie heute schon, auch digital zu zeichnen.Tanja Nuijten will Bilder gestalten, die dank vieler Details, Farben und ihrer Aussagekraft in Erinnerung bleiben und vielleicht den Betrachter zu Tränen rühren. «Zu Beginn habe ich abgezeichnet. Aber das können viele. Dann habe ich mit eigenen Bildern angefangen. Weil ich etwas machen will, das noch nie da gewesen ist», sagt sie.Inspiration findet sie überall: im Alltag, beim Gespräch mit Freunden oder in Filmen. Durch einen Film kam ihr die Idee, auf Leinwand Elefanten zu zeichnen. Es war ihr erstes Ölbild und hängt jetzt in der Stube.Ausstellung und VernissageTanja Nuijtens Ausstellung findet in der Bodengalerie an der Langrütistrasse 3 in Goldach statt. Sie ist jeweils von Montag bis Freitag zwischen 8 und 12 sowie zwischen 13.30 und 17.30 Uhr geöffnet. Die Vernissage ist morgen Samstag, 19. Januar, von 11 bis 14 Uhr. Zweittext:Mit allen Materialien und TechnikenArbeitet Tanja Nuijten im Atelier, tut sie das stundenlang. Und nur am Wochenende: «Ich habe ja schon einen gestalterischen Beruf», sagt sie. Da komme sie nicht nach Hause und setze sich direkt wieder an Kunstprojekte.Die Samstage und Sonntage verbringt sie aber regelmässig im Keller des Elternhauses. Dort ist das Atelier, das durch ein kleines Fenster Tageslicht bekommt und die Künstlerin während der Arbeit gern mit lauter Filmmusik erfüllt. Es sieht so aus, wie man das erwarten würde: Überall liegt Material, das Tanja Nuijten früher oder später einsetzt. In einer Mappe liegen fertige Werke, auch an den Wänden sind solche. Etwa die fünf knallig-putzigen Tierchen, die sofort ins Auge stechen. Sie waren Tanja Nuijtens Lehrabschlussarbeit. Auf dem Tisch stehen diverse Farben, in der Ecke eine Staffelei.Das Atelier ist wie Tanja Nuijtens Schaffen: Ein Mix aus Materialien und Techniken. «Das hat sich mit der Zeit so ergeben, vor allem, weil ich sehr gern experimentiere», sagt sie. Das ist den Werken anzusehen, sie sind ausserordentlich vielfältig. Am liebsten arbeitet Tanja Nuijten mit Wasserfarbe («die läuft so schön über das Papier»), aber sie gestaltet auch mit Acrylfarbe, Öl oder Farbstiften Bilder. Oft und gern auch durcheinander. Ein Bild hat sie mit Blattgold verfeinert. Verschieden sind auch die Unterlagen: Papier muss nicht immer weiss sein – und es muss auch nicht immer Papier sein, gern hat sie auch Leinwand, Jute oder Holz. «Ganz nach Lust und Laune», sagt Tanja Nuijten. (rez)