Erst spät nachts in den Club gehen und dann feiern ist out. Die Jugend von heute macht den Tag zur Nacht und feiert bei Sonnenschein zu treibenden Bässen. Daydances, also Veranstaltungen am Tag, sind in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Auch im Rheintal sind die Partys beliebt. Mittlerweile gibt es in fast jedem Dorf einen Anlass – «Love, Love, Love» in Berneck, «castlehills» in St. Margrethen, «Tanz am Rhein» in Diepoldsau, «TorkelTanz» in Altstätten, «Rheinklang Festival» in Widnau. Die Liste liesse sich ergänzen.
«Das ist kein Konkurrenzkampf. Jede Veranstaltung pusht die Szene im Rheintal und wir müssen nicht nach St. Gallen oder Zürich fahren», sagt Georgios Stella. Er und seine Kollegen gehörten 2017 zu den Ersten in der Region, die mit dem «Rheinklang Festival» in Widnau Daydances im Rheintal etablierten. Diesen August findet die fünfte Ausgabe statt. Mittlerweile organisieren sie auch Partys für andere.
Verein Rheinklang wurde zur Ansprechperson
Die Idee entstand, als sich die drei Freunde Georgios Stella, Ivan Kenel und Jan Biasi regelmässig im «Forum» in Widnau trafen und erhielten die Gelegenheit, dort eine Party zu organisieren. Ivan Kenel erinnert sich:
Wir hatten eine Bühne aus Europaletten und das Security- und Barpersonal bestand aus unseren Freunden.
So simpel das Konzept war, es kam gut an. Sie holten weitere Freunde ins Boot, gründeten einen Verein, engagierten Künstler aus ganz Europa und verlegten den Veranstaltungsort in den Rheinauenpark. «Das erste ‹Rheinklang Festival› im Jahr 2017 war ein Erfolg», sagt Georgios Stella.
Der Verein wuchs, das Festival wurde ausgebaut. Daydances wurden immer gefragter, und der Verein Rheinklang war der Ansprechpartner in diesem Metier. Den Hype erklärt sich Ivan Kenel folgendermassen: «Wenn die Leute schon am Nachmittag feiern, gehen sie früher schlafen und sind am kommenden Tag fit für andere Dinge.»
Künftig für die hiesige Kultur einsetzen
Sie begannen, solche Veranstaltungen auch für andere zu organisieren. Zum Beispiel am Bodensee in Lochau oder auch in Heerbrugg für «Zariellos». Der nächste Event findet am 15. Juli im «Freiraum» statt. «Wir bieten alles an: vom Beschallungskonzept über das Bühnenbild, das Sicherheitskonzept, das Design und die Künstler. Und das alles stemmen wir in unserer Freizeit», sagt Ivan Kenel.
Die Partys unter dem Jahr helfen, das Festival im August zu finanzieren. Nun haben sie sich ein weiteres Ziel gesetzt: Die Förderung der Kultur. Mit dem vor einigen Jahren eingeführten DJ-Contest, der es jungen Künstlern aus der Region ermöglicht, an ihrem eigenen Festival auf einer grösseren Bühne zu spielen, haben sie einen ersten Grundstein gelegt. «Einige von ihnen haben danach das OpenAir St. Gallen oder Zürcher Clubs bespielt», sagt Georgios Stella. Aber damit nicht genug – was genau sie vorhaben, bleibt vorerst ein Geheimnis. Sicher ist: Das kommende «Rheinklang Festival» wird einige Überraschungen bieten.
Elektronische Vielfalt im Rheinauenpark
Das «Rheinklang Festival» findet am 19. August im Rheinauenpark in Widnau statt. Von 15 bis 2 Uhr wird dort gelacht, gefeiert und vor allem getanzt. Die passende Musik dazu liefert das hochkarätige DJ Line-up. Ne-ben dem Headliner-Duo «OIBAF & WALLEN» aus Madrid legen «VITA V», «LORRAINE», «Mathilde Steinbruch» und die eigenen DJs der Rheinklang-Family auf. Ergänzt wird das Festival durch einen Auftritt regionaler Newcomer der Elektro-Szene. Neben hochkarätiger Musik war den Veranstaltern ein geschlechtergerechtes Line-up besonders wichtig. «Die Hälfte der Acts sind Frauen. Das ist cool», sagt Ivan Kenel. Die Gäste dürfen sich auf eine Festivalbühne mit bestem Soundsystem für ein Klangerlebnis der Extraklasse freuen.
Tickets und weitere Infos sind unter hier erhältlich.