Gerhard HuberDie Aktionärinnen und Aktionäre der Alpha Rheintal Bank dürfen zufrieden sein. Die Bank präsentiert sich in ihrem Geschäftsbericht 2017 als gesundes Unternehmen. So gab es auch während der gesamten Generalversammlung keine Wortmeldung und keine einzige kritische Stimme aus dem Publikum. Dabei präsentierten Thomas Gerosa als Präsident des Verwaltungsrates und Stefan Frei als Vorsitzender der Geschäftsleitung in ihren Reden den insgesamt 1142 anwesenden Aktionären durchaus Gesprächsstoff. Positiven Gesprächsstoff mit tiefschwarzen Zahlen, steigendem Eigenkapital sowie steigenden Gewinnen und Erträgen, die eine Dividende von 8.50 Franken pro Aktie möglich machen. Positiven Gesprächsstoff auch aufgrund der inzwischen abgeschlossenen Übernahme der Volksbank in St. Margrethen.Aufstockung des Eigenkapitals«Berechenbarkeit und Sicherheit sind für eine Bank von zentraler Bedeutung», brachte Verwaltungsratspräsident Thomas Gerosa in seiner Rede die Geschäftspolitik der Alpha Rheintal Bank auf den Punkt. Die im Geschäftsbericht präsentierten Zahlen geben ihm recht. Denn die Bank erzielte einen um 4,1 Prozent über dem Vorjahr liegenden Jahresgewinn und steigerte die Bilanzsumme auf stolze 2,159 Milliarden Franken. «Dieses Jahresergebnis ermöglicht die weitere Aufstockung des Eigenkapitals und eine gleichbleibende, attraktive Dividende», so Thomas Gerosa weiter.Freilich ist nicht alles Gold, was glänzt. So machte der Verwaltungsratspräsident auch darauf aufmerksam, dass ein Abrücken der Schweizer Nationalbank von den Negativzinsen von minus 0,75 Prozent noch weit entfernt zu sein scheint, was für die Alpha Rheintal Bank von besonderer Bedeutung sei. «Der Ertrag aus dem Zinsgeschäft ist der wichtigste Ertragspfeiler der Bank. Die stark gesunkenen und tief bleibenden Zinsen setzen den Abwärtstrend in der Zinsmarge fort und erhöhen den Druck auf den Ertrag zusehends. Anders ausgedrückt – die Bank muss im Ausleihungsgeschäft stetig wachsen, um die Zinserträge zu halten.» Auch Geschäftsführer Stefan Frei wies in seiner Rede darauf hin, dass das Zinsgeschäft die Hauptertragsquelle der Bank bilde: «Obschon die Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr 270000 Franken Negativzinsen zulasten des Zinsertrags an die SNB bezahlte, konnte der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft auf 16,686 Mio. Franken gesteigert werden.» Auch im zweiten Ertragspfeiler der Bank, den Erträgen aus dem Anlagekundengeschäft, sei im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit dem Anstieg der Aktienmärkte und Depotvolumen ein höherer Ertrag von 7,073 Mio. Franken erwirtschaftet worden. So ist gesamt nach Steuern der Jahresgewinn auf 7,763 Mio. Franken gestiegen. «Aus dem Jahresgewinn kann das Eigenkapital erhöht werden, sodass wir nunmehr eine Eigenkapitalquote von 14,5 Prozent aufweisen können. Eine hohe Eigenkapitalquote gibt den Aktionären hohe Sicherheit und verleiht der Bank eine solide Grundlage, zu wachsen.»Übernahme der Volksbank in St. MargrethenUnd gewachsen ist die Alpha Rheintal Bank. Nämlich durch die Übernahme der Volksbank (Schweiz) AG in St. Margrethen samt Bankgebäude und einer Geschäftsstelle in Basel. Als Gründe für diese Transaktion wurden von den Vortragenden unisono die Stärkung der Stellung der Bank in der Region, die gezielte Marktentwicklung in Richtung Unterrheintal-Bodensee, der Ausbau im Anlagegeschäft aufgrund der Ausrichtung der Volksbank im Private Banking sowie die positiven Synergien bei den Sachaufwendungen und im Personalbereich angeführt. Damit sollten mittel- und langfristig die Erträge gesteigert werden.Eine Neubesetzung im VerwaltungsratAufgrund des aus Altergründen erfolgenden Ausscheidens des langjährigen und verdienten Mitglieds des Verwaltungsrates, Erich Mosberger, der schon an der Gründung der Alpha Rheintal Bank vor nahezu zwanzig Jahren in wichtiger Funktion beteiligt war, war für den Rest der Amtsperiode bis zur Generalversammlung mit Christina Schönenberger ein neues Verwaltungsratsmitglied zu wählen. Die 35-jährige Juristin und Steuerfachfrau mit einer universitären Zusatzausbildung im Compliance Management ist seit 2015 bei der SFS AG als Head of tax, legal and compliance tätig. Auch die Nachfolge von Geschäftsführer Stefan Frei, der zur nächsten Generalversammlung sein Amt zur Verfügung stellen und in den Verwaltungsrat wechseln wird, scheint bereits geregelt. Sein bisheriger Stellvertreter Reto Monsch, Leiter des Privat- und Firmenkundengeschäfts soll zum Geschäftsführer aufsteigen. Aus von der Finma vorgegebenen rechtlichen Erwägungen wird Thomas Gerosa bis 2020 als Präsident des Verwaltungsrates fungieren, bis er dann in dieser Funktion von Stefan Frei abgelöst wird.Hinweis Mehr Fotos gibt es online auf rheintaler.ch unter Bilderstrecken.