Wie es gelingt, bei fast drei Stunden die Zuhörer glänzend bei Laune zu halten, demonstrierte der MV Diepoldsau-Schmitter an seiner Show-Night am Samstag. Die Beginners und Youngsters, die Jugendmusik und dann auch die «Erwachsenenband» waren in bester Spiellaune.Nach gelungenen Auftritten der Beginners und Youngsters mit Dirigentin Katja Weber, bei denen die Kids mit erstaunlichen musikalischen Fähigkeiten aufwarteten, war die Reihe an der Jugendmusik unter Daniel Ritter. Die jungen Musiker hatten sich in einem Lager in Vordemwald AG auf den Auftritt vorbereitet. Und dort ein aufwendiges, lustiges und unterhaltsames Video zum Thema «Asterix und Obelix» produziert, mit dem sie den Saal auf den Auftritt einstimmten. Es folgte ein gelungener Auftritt, besonders überzeugten die Titel «YMCA» und «Birdland».Musicalsound auf höchstem NiveauDer MV Diepoldsau-Schmitter, dessen Klangkörper rund 70 Musikanten zählt, spielte sich und die Zuhörer mit zwei simplen, eingängigen Stücken warm. Dann folgte mit dem Stück «Suite from Miss Saigon» aus dem gleichnamigen Musical der Sprung aufs höchste Niveau. Das Stück drehte sich um die Geschichte des amerikanischen GI Chris, der sich in den letzten Tagen des Vietnamkrieges in das junge Barmädchen Kim verliebt und sie gleich verlassen muss.Die Diepoldsauer spielten auf hohem Niveau. Sie wechselten grandiose Soli mit einem dichtgewebten, stimmigen Klangteppich ab, in dem kein Register auch nur die geringste Schwäche zeigte. Die Musiker verdienten sich stürmischen Beifall des Publikums. Mutig war die Entscheidung, zwei der besten Popsongs aller Zeiten zu spielen. Zum einen sind «Bohemian Rhapsody» von Queen und «Music» von John Miles nicht für Blasmusikorchester komponiert worden. Zum anderen sind beide Werke so perfekt und grandios, dass sie eigentlich nur «verschlimmbessert» werden können.Eigenes, interessantes, berührendes KlangerlebnisDoch die Blasmusiker schafften es, die Stücke nicht nur hörbar klingen zu lassen, sondern ein ganz eigenes, interessantes und berührendes Klangerlebnis zu präsentieren. Wo eine Blasmusik ist und wo Zuhörer sind, muss auch Stimmung sein. So vielfältig, musikalisch einprägsam und überraschend das Programm bis dahin war, so stimmungsvoll kamen die dann folgenden Märsche «Das Kreuz des Südens» und «Böhmischer Traum» daher, bei denen das Orchester ein wenig unterfordert klang.Bei «Sennesinger», einer Nummer der «Schweizer Antwort auf Andreas Gabalier», des Volkmusik-Barden Trauffer, und der Zugabe «Deutschmeister-Regimentsmarsch» stand ein guter Teil des Publikums bereits klatschend und schunkelnd auf Stühlen und Tischen. Und forderte noch weitere Zugaben.