Heerbrugg 18.10.2024

SFS veröffentlicht Machbarkeitsstudie: Windenergieanlage ohne Nachteile für Gemeinde

Zum Start des zweiten Mitwirkungsverfahrens zur Aufnahme der geplanten Windenergieanlage in den kantonalen Richtplan veröffentlicht die SFS Group die Machbarkeitsstudie zum Projekt. Die Anlage werde nicht mit Subventionen finanziert und der Gemeinde Au entstünden keine Nachteile, heisst es in einem Communiqué.

Von pd/red
aktualisiert am 18.10.2024

Die Resultate hätten gezeigt, dass Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit gegeben sind, und bestätigten damit die Ergebnisse der Vorstudie, so das Unternehmen in einem Communiqué von Freitag. SFS sei es ein Anliegen, Fehlinformationen zur Finanzierung der Windenergieanlage zu berichtigen und sicherzustellen, dass der Standortgemeinde Au durch den Bau der Windenergieanlage keine finanziellen Nachteile erwachsen.

Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens hat SFS umfassende Vorabklärungen bezüglich technischer Machbarkeit, Siedlungs- und Umweltverträglichkeit sowie Wirtschaftlichkeit getroffen und von unabhängigen Expertinnen und Experten eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, die aus zwölf Einzelgutachten besteht.

Separate Richtplananpassung in zweitem Mitwirkungsverfahren

Wie angekündigt, veröffentlicht SFS im Sinne der grösstmöglichen Transparenz die gesamte Machbarkeitsstudie mit einer übersichtlichen Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den technischen Einzelgutachen. Das umfangreiche Dokument steht allen Interessierten auf rhintlwind.ch zur Verfügung. Ursprünglich war seitens des Kantons St. Gallen beabsichtigt, die Einzelanlage in die Anpassung 23 des Richtplans zu integrieren.

Von Mitte Februar bis Ende März fand hierzu eine erste Mitwirkung und Vernehmlassung statt. Aufgrund der Rückmeldungen, die unter anderem die Veröffentlichung der gesamten Machbarkeitsstudie forderten, erfolgt die Umsetzung in einer separaten Richtplan-Anpassung und wird einer zweiten Mitwirkung und Vernehmlassung unterstellt. Diese Frist wird der Kanton separat kommunizieren.

SFS hat die Resultate der Machbarkeitsstudie im März bereits im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung präsentiert und die entsprechenden Unterlagen auf der Webseite rhintlwind.ch veröffentlicht.

Anforderungen an Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit erfüllt

Als Teil der Machbarkeitsstudie wurden unabhängige Einzelgutachten zur technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit sowie zu zahlreichen Umweltthemen wie Schallemissionen, Landschafts- und Vogelschutz oder Schatten- und Eiswurf erstellt. Die Resultate zeigten, dass technische Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit gegeben sind. Im Communiqué heisst es dazu:

In einzelnen Bereichen, wie dem Schutz von Vögeln oder Fledermäusen sowie zur Verhinderung von Eis- und Schattenwurf, sind Massnahmen nötig, deren Auswirkungen in der Berechnung des Energieertrages bereits berücksichtigt sind.

Das Einzelgutachten zum Lärmschutz habe gezeigt, dass die geplante Windenergieanlage nur marginal zu den Lärmemissionen des Standortes in Heerbrugg beitraget. Im Verlauf der Prüfung wurden allerdings Lärmquellen des Produktionswerks identifiziert, die den heutigen Anforderungen nicht mehr entsprechen. Für diese Lärmquellen wird die SFS Group Minderungsmassnahmen evaluieren und schrittweise umsetzen. Das Projekt RhintlWind hat also bereits jetzt dazu beigetragen, die gesamte Lärmbelastung des Standortes zu verringern.

Subventionen in fünf Jahren selbst finanziert

Mit Einreichung einer kommunalen Volksinitiative, die das Projekt verhindern möchte, wurde seitens der Initiantinnen und Initianten fälschlicherweise kommuniziert, dass die Anlage mit Subventionen aus öffentlichen Mitteln errichtet werde und die Steuerzahlenden das Projekt damit mitfinanzieren würden, heist es im Communiqué.

SFS trägt die kompletten Planungskosten sowie auch das Risiko bei Nichtzustandekommen selbst. Sobald die Anlage gebaut wird, kann SFS Investitionsbeiträge zur Deckung von maximal 60% der anrechenbaren Projektkosten beantragen. Die Investitionsbeiträge werden aus dem Netzzuschlagsfonds des Bundes finanziert und unterliegen den gleichen Mechanismen wie die Beiträge, die bei der Installation von Photovoltaikanlagen von Unternehmen oder Privatpersonen zur Anwendung kommen. Als bedeutende Strombezügerin zahlt die SFS Group über den Netzzuschlag jährlich rund CHF 1.1 Mio. in diesen Fonds zur Förderung von erneuerbaren Energien ein.

SFS hätte die maximalen Subventionen für das Projekt in der Höhe von CHF 4.8 Mio. also innert fünf Jahren zurückbezahlt. Während der Betriebszeit der Windenergieanlage von rund 25 Jahren zahlt SFS demnach das Fünffache des Investionsbeitrages in den Netzzuschlagsfonds ein.

Rückerstattung an Gemeinde Au für Nachhaltigkeitsfonds

Auch die Standortgemeinde Au profitiere über eine kommunale Abgabe von Beiträgen der Strombe-zügerinnen und -bezüger. Wer selbst Strom produziert, beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage, zahlt für den Eigenverbrauch keine Beiträge. Durch den Betrieb der geplanten Windenergieanlage reduziert sich die Abgabe an die Gemeinde um rund CHF 30’000 pro Jahr. In der Medienmitteilung heisst es:

Für SFS ist es wichtig, dass der Gemeinde durch das Projekt RhintlWind keine finanziellen Nachteile erwachsen.

Das Unternehmen werde diesen jährlichen Beitrag der Gemeinde daher zur Realisierung von Massnahmen im Bereich Nachhaltigkeit zur Verfügung stellen, die den Bewohnerinnen und Bewohnern von Au zugute kommen. Insgesamt wird SFS während der durchschnittlichen Laufzeit der Windenergieanlage also rund CHF 750’000 an die Gemeinde erstatten.

Mit dem Projekt RhintlWind möchte die SFS Group ihre Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen, einen Beitrag zur Energiestrategie 2050 des Bundes sowie zur regionalen Energiesicherheit leisten und ihre Eigenstromproduktion in der Schweiz verdoppeln. Jens Breu, CEO der SFS Group, sagt:

Die Windenergieanlage ist die ideale Ergänzung zur Solarenergie – speziell im Winter. Sie stärkt unsere Unabhängigkeit, sichert zukunftsgerichtete Arbeitsplätze und ist ein Meilenstein in der nachhaltigen Standortentwicklung des Rheintals.

 


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