Etwa hundert Personen kamen und hörten SFS-CEO Jens Breu sagen, dass der benötigte Strom am Standort Heerbrugg zu fast 30 Prozent selbst produziert werden soll. Schon heute hat SFS kantonsweit die grösste Photovoltaik-Gesamtanlage auf den Dächern, und die Parkplätze sollen noch überdacht und genauso genutzt werden.
[caption_left: CEO Jens Breu sagte, der selbst produzierte Strom am Standort Heerbrugg solle bis
gegen 30 Prozent des Gesamtbedarfs betragen.]Doch für den Winter braucht der Betrieb eine Ergänzung, weshalb eben der Bau eines Windrades geplant ist. Peter Mayer (Head of Technical Services), der die Anlage vorstellte, meinte: «Wir haben nicht die Zeit, zehn Jahre zu warten, bis irgendwer irgendwo irgendetwas macht.» SFS habe ein ambitioniertes Zeitprogramm und hoffe, dass die Sache «keine Endlos-Story» werde. Vom Bund und der Gemeinde Au-Heerbrugg kämen positive Signale, die Gemeinde steht sogar voll und ganz hinter dem Projekt, hingegen «simmer mit em Kanton no am Schaffe», meinte Mayer. Man hoffe, das Windrad 2024 bauen zu können.In der Fragerunde meldete sich Adalbert Hospenthal zu Wort. Der Präsident der Appenzeller Wind AG drückte seine Freude darüber aus, dass «eine sehr namhafte Firma» so ein Projekt verwirklichen will. Es sei ja nicht so, dass in der Schweiz nichts gemacht werde, aber Windkraftanlagen würden leider immer wieder bekämpft; rund 500 Projekte seien hängig. Peter Mayer sagte, man hoffe auf eine möglichst breite Unterstützung durch die Bevölkerung.
[caption_left: Peter Mayer versicherte, dass die Lärmgrenzwerte "bei weitem nicht" erreicht würden.]SFS erachtet es als ein Gebot der Stunde, den Strom möglichst lokal zu produzieren und zu verwenden. Es bedeute, weniger abhängig zu sein und Arbeitsplätze zu sichern. Ein grosser Vorteil der geplanten SFS-Anlage besteht darin, dass keine Erschliessung nötig ist. Für die Einspeisung ins SFS-Mittelspannungsnetz sind praktisch keine Leitungen nötig. Was befürchtete Nachteile wie Lärm oder Schattenwurf betrifft, versicherte Peter Mayer, die Grenzwerte würden (trotz strenger Lärmschutzanforderungen) «bei weitem» nicht erreicht. SFS habe selbstverständlich kein Interesse daran, die eigenen Mitarbeitenden einer Belastung auszusetzen. Vom Schattenwurf wären Wohngebiete, wenn überhaupt, morgens von 6 bis 7 Uhr betroffen, danach nicht mehr. Mit Blick auf den Vogelschutz sei man mit entsprechenden Organisationen im Austausch. Einer 150 Meter entfernt lebenden Besucherin antwortete Mayer auf die Frage nach dem Lärm: Wahrscheinlich werde sie das Windrad sehr selten überhaupt hören.