Corona hat den Fluggesellschaften arg zugesetzt. Das merkt man am neu kostenpflichtigen Wasser und Wifi, dem ungewöhnlich alten Personal und daran, dass an unserem Zielflughafen Stockholm lediglich eines von fünf Terminals offen ist. Während dem Warten aufs Umsteigen google ich und lese nicht nur, dass klimafreundlichere Flugzeuge bis 2050 noch einen schweren Stand haben werden, sondern auch, dass die Swiss gerade 120 Piloten zu viel hat.
Natürlich, hätten wir nicht Verwandtschaft in Schweden, wären wir gar nicht auf die Idee gekommen, mitten in der Pandemie ins Flugzeug zu sitzen. Doch Fliegen hatte bereits zuvor einen faden, benzingetränkten Beigeschmack. Darum haben wir versucht, eine Alternative zu finden. Unser Auto machte pünktlich zum Ferienbeginn beunruhigende Geräusche, die insgesamt 5000 Kilometer traute wir ihm nicht zu. Die Zugverbindung sah gut aus – nur zweimal umsteigen, Nachtzug – kostete für unsere sechsköpfige Familie jedoch zwei Monatslöhne. Also haben wir dann doch Flugtickets gebucht.
Und während ich dem Flugbegleiter abwinke und es mir auf meinem dreimal so teuren wie normalerweise Flugzeugsitz bequem mache, merke ich, dass unsere zuvor immer mehr vernetzte Welt auf einmal wieder etwas auseinandergerückt ist.