12.07.2021

Seitenblick: Wer nur hat den Kapitän bestochen?

Manche Discounter-Angebote sind unwiderstehlich. So wie letzthin der Schlagbohrschrauber für unter 50 Franken. Hin und gekauft - ein Fehler, wie sich bald zeigt...

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
So günstig kommt man nicht grad wieder zu einem solch starken Akkubohrer, denk ich mir. Und die beiden alten Schrauber machen es eh nicht mehr lange. Kauf ich mir grad noch einen Satz Spezialbohrer dazu. Irgendwann einmal werde ich die bestimmt brauchen.Am Wochenende dann, als die Neuanschaffung erstmals zum Einsatz kommen soll, die Ernüchterung: Das Teil im halb leeren Werkzeugkoffer sieht zwar super stark aus – aber ohne Akku und Ladegerät nützt es butz nix.Die verkaufstechnisch brillante ÖkorevolutionJa, dieses Zubehör verkaufe man jetzt separat – weil es nur noch einen Akku-Typ für alle Geräte des Herstellers gebe, weswegen es auch nur noch ein Ladegerät für alle Werkzeuge brauche.Das ist nun mal etwas wirklich Sinnvolles, denke ich mir, als ich diese Antwort des Kundendienstes auf meine Beschwerde lese. Da stört es mich gleich weniger, dass mich der neue Stolz in der Werkzeugbank dann doch einiges über 100 Franken kostet.Ehrlich gesagt, sind es fast 150 Franken, weil ich nicht nur ein weiteres Mal zum Discounter muss, sondern dreimal. Die Akkus und Ladegeräte werden per Schiff aus China (woher auch sonst?) hertransportiert. Weil im Suezkanal aber grad ein Frachter quer steht, ist es zu Lieferverzögerungen gekommen. Mit leeren Händen mag man aber nicht an der Kasse vorbei. Also kauf ich halt jedes Mal noch was. Irgendwann frag ich mich aber doch: Steht der Kapitän des havarierten Frachters womöglich auf der Lohnliste des Discounters?

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