Seitenblick: VAR wirkt auch in der 3. Liga

Fans des FC St. Gallen schnöden zurzeit weniger lautstark als auch schon, aber der Video Assistant Referee (VAR) bleibt im Fussball umstritten. Während früher jede Woche angeblich falsche Schiedsrichterentscheidungen angeprangert wurden, gibt es jeweils ein paar strittige VAR-Szenen zu diskutieren.Im Regionalfussball gibt es keine Unterstützung für die Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen aus dem Videokeller. Aber der VAR hat auch Auswirkungen auf den Fussballplatz in Rüthi, St. Margrethen oder Widnau. Eine naheliegende Vermutung wäre, dass die Zuschauer durch den VAR bei den Profispielen verwöhnt sind und dadurch die Schiedsrichter noch strenger bewerten.Das ist aber nicht so, eher das Gegenteil ist passiert: Statt dass der Schiedsrichter nach einer Entscheidung gegen das Team X von dessen Verantwortlichen niedergekanzelt wird, sagen diese: «Mit VAR wäre das Abseits gewesen» oder «Mit VAR hätte das Tor nicht gezählt», sagen sie jetzt nicht mehr: «Schiri, du Wurst!» Viele Fans haben wohl erkannt, dass einige Szenen selbst nach Betrachtung der Zeitlupenbilder nicht eindeutig zu bewerten sind, dass die Abseitsstellung manchmal von der Ausrichtung des grossen Zehs abhängt.Sahin Irisme vom FC Altstätten begründete nach dem Match in Rüthi die Richtigkeit eines Penaltys, der ihm zugesprochen wurde: «Das wäre auch mit VAR ein Penalty gewesen.» Der VAR wird meist positiv erwähnt, nach dem Motto: «Wenn wir in der 3. Liga VAR hätten, wäre es gerechter.» Es wird den VAR in der 3. Liga wohl nie geben, aber eine Unterstützung für die Schiedsrichter ist er dennoch.