Hier folgt eine Liste von Dingen, die ich seit dem Ende der Sommerferien, seit dem Wiedereintreten des Normalzustandes, schon verpasst oder vergessen habe: Den halbjährlichen Untersuch beim Augenarzt des Sohnes, die Wochenunterschrift im Hausaufgabenheft meiner Tochter, die lustig als Krokodil geschnitzte Karotte im Znüni unseres Kindergartenkindes, das Einsprühen mit Zeckenspray vor dem Waldbesuch unseres Kleinsten. Ausserdem das Bezahlen der Juli-Kreditkartenrechnung, den Abfallsack habe ich am Montagabend auch nicht hinausgestellt und an die drei Elternabende dachte ich nur durch Zufall.
Aber damit ist die Liste der «Eltern-Scham» noch nicht zu Ende: Das Abendessen kommt seit einer Woche aus dem Gefrierfach – Pizza oder Chäschüechli. Gewaschen wird wieder, wenn es keine Kleider mehr im Schrank hat. Nicht nur für die Schulkinder ist die Umstellung von den Ferien zurück in den Alltag brutal.
Der Beginn des Schulsemesters verlangt auch uns Eltern viel ab. Meine Fehler kann jetzt hier das ganze Rheintal lesen, in der Hoffnung, dass das Teilen der Schwächen nicht das perfekte Instagram-Familienimage zerstört. Also bitte keine «Aha … hast du die Telefonkette noch nicht fertig ausgefüllt abgegeben?»-Kommentare von Eltern an andere Eltern. Ich gebe jetzt der Kalenderfunktion meines iPhones eine zweite Chance und fahre den stinkenden Abfallsack diese Woche selber zur Entsorgung.