24.06.2019

Seitenblick: Serie als positive Parallelwelt

Junge Mütter hört man hin und wieder sagen, sie bewegten sich in Parallelwelten. In ihrer Familienwelt sind sie kümmernde Mütter und liebende Partnerin. In der Parallelwelt sind sie einfach Teil eines Freundeskreises.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Zahnt der Kleine und der Open-Air-Besuch muss abgesagt werden, tun diese Mütter das gern mit dem Verweis auf ihre Familien-Parallelwelt, was sich immer ein bisschen wie eine Entschuldigung für ein Doppelleben anhört.Für meine Parallelwelt muss ich mich nicht entschuldigen. Überhaupt wurde mir erst kürzlich klar, dass die Serie «Madam Secretary», die ich seit einiger Zeit verfolge, es auf das Niveau einer Parallelwelt geschafft hat. Die im Jahr 2014 von CBS ins Leben gerufene Serie dreht sich um eine adrett aussehende Mittvierzigerin, die plötzlich Aussenministerin («Madam Secretary») der USA wird und nebenbei die Familie am Laufen hält.Natürlich gibt es da auch den Präsidenten, er heisst Conrad und setzt sich wohltuend vom amtierenden Donald Trump ab, finde ich. Conrad ist Demokrat aus Überzeugung. Zusammen mit der Aussenministerin kämpft er für das Gute in der Welt. Er käme nie auf die Idee, eine Mauer zu bauen. Kürzlich sagte die Aussenministerin zu ihrem Stabschef: «Sie sehen erschöpft aus. Liegt es da­ran, dass Sie gerade jedes Detail eines Friedensabkommens ausgehandelt haben?»Genau so soll die politische Welt funktionieren! Zum Glück hat CBS eine neue Staffel angekündigt und ich kann weiterhin dankbar jeweils für ein Stündchen in meine Parallelwelt eintauchen.

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