Inwieweit eine Schutzmaske, egal ob eine medizinische oder selbst genähte, tatsächlich einen Schutz vor Übertragung bietet, ist nach wie vor umstritten. Das Robert-Koch-Institut schreibt dazu: «Es ist zu vermuten, dass auch Behelfsmasken das Risiko verringern können, andere anzustecken, weil sie die Geschwindigkeit der Tröpfchen, die durch Husten, Niesen oder Sprechen entstehen, reduzieren können.»Als es in der Schweiz zu wenig Masken gab, war man der Meinung, eine Schutzmaske nütze nichts. Natürlich verstehe ich die Situation auch; man wollte die wenigen Masken, die zu haben waren, für Ärzte und Pflegepersonal in Krankenhäusern und Altenheimen reservieren. Wie hätte die Regierung eine Maskenpflicht ohne genügend Masken für alle begründen können?Wenn ich aber mit der Situation in der Slowakei vergleiche, zweifle ich, ob diese Entscheidung richtig war. Sofort hat dort die Regierung eine Maskenpflicht angeordnet. Seit dem Ausbruch haben sich in der Slowakei 1391 Personen mit dem Coronavirus infiziert, 22 sind gestorben.In der Schweiz waren es in der gleichen Zeit 29'288 Infektionen, 1737 Menschen starben. Auch in der Slowakei waren keine Masken erhältlich. Trotzdem wurde jeder, der ohne Maske unterwegs war, gebüsst. Es blieb also nur die Möglichkeit: selbst nähen oder zu Hause bleiben.Und wir? Demokratisch darf jeder selbst entscheiden, ob er eine Maske tragen möchte oder nicht.