Und doch wurde ich im letzten halben Jahr dreimal bei einer Polizeikontrolle aus dem Verkehr gewinkt, was im Vergleich zu den Menschen in meinem Umfeld überdurchschnittlich viel ist. Zwei der drei Begegnungen mit den Gesetzeshütern spielten sich sogar innerhalb von 24 Stunden ab. Kurzer Spoiler: Ich durfte jedes Mal nach dem Vorweisen der Papiere weiterfahren.Runde drei fand erst kürzlich statt. Ich sah die Polizeikontrolle schon von Weitem und hatte Zeit, mich mental darauf vorzubereiten. Kaum näherte ich mich, trat ein Polizist heran und winkte mich auf einen Parkplatz. Obwohl ich nichts falsch gemacht habe, bin ich doch immer etwas aufgeregt, wenn ich auf die Polizei treffe. Fenster runter, «Papiere bitte», nervöses Warten – ich kenne das Prozedere. Der junge Mann sah sich meinen Führerschein an, blickte zu mir und sprach mich fragend auf meinen Nachnamen an.Dieser kam ihm sichtlich bekannt vor. Nun wusste ich, was zu tun war: «Ja, mein Vater arbeitet auch bei der Polizei, kennen sie ihn?» Mein Vater ist seit vielen Jahren Polizist und sagte immer: «Wenn du in Kontakt mit der Polizei kommst, sag einfach den Nachnamen.» Der Moment war gekommen. Gespannt wartete ich auf die Reaktion. «Nein, kenne ich nicht.» Er streckte mir die Papiere wieder entgegen. «Aber die Schwester.» Die Situation liess keine weiteren Fragen zu und ich fuhr perplex weiter. Meine Schwester kennt keinen jungen Polizisten. Bis heute wissen wir nicht, wer dieser mysteriöse Mann in Blau war.