Nein, Angst habe ich sicher nicht. Ich kann die mir jetzt grenzenlos zur Verfügung stehende Zeit bestimmt gut nutzen. Schliesslich bin ich Vorstandsmitglied in drei Vereinen. Noch habe ich auch die To-do-Liste, mit all den Sachen, die ich noch machen möchte, nicht fertig erstellt. Da wird sicher einiges zusammenkommen.Wie zum Beispiel Golf. Nie hätte ich gedacht, dass ich mit 64 Jahren anfange Golf zu spielen. Kürzlich habe ich nun aber die Platzreife erlangt und werde wohl ab und zu auf einem Golfplatz anzutreffen sein.Von Ruhestand bin ich also weit entfernt. Auf keinen Fall möchte ich nur die Familie, das Haus, Reisen und Sport in den Mittelpunkt stellen oder die Beine im Liegestuhl hochlegen. Für mich gibt es keinen Grund, sich in der Pension zurückzulehnen. Ich bin mich gewohnt, Herausforderungen zu suchen. Solange ich kein Pflegefall bin, werde ich deshalb auch weiter unbequeme Themen angehen.Ich bin zu neugierig, um die Arbeit, die ich jahrelang gemacht habe, bleiben zu lassen. Auch wenn mein Name aus dem Impressum gestrichen wird, möchte ich, dass er ab und zu in dieser Zeitung erscheint. Dabei geht es nicht in erster Linie ums Geld, sondern vielmehr darum, das zu tun, was ich kann. Der wohlverdiente Ruhestand kann noch warten. Und vermutlich bin ich nicht die einzige «Pensionierte», die so denkt. Wie oft hört man, dass Rentnerinnen und Rentner weniger Zeit haben als das arbeitende Volk.