27.12.2021

Seitenblick: Ohne grosse Hoffnung. Immerhin.

Was freuten wir uns alle in dieser Woche vor einem Jahr. Auf den sozialen Medien jagte ein Meme das andere, Whatsapp-Chats quollen über. Das schreckliche 2020 neigte sich endlich dem Ende zu.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 02.11.2022
Es ging nur noch wenige Tage bis zu dem Silvester, auf den sich auch die Erwachsenen freuten, wie sie es früher als Kind getan hatten.Im Frühjahr 2020 rollte Corona über die Welt. Das Virus veränderte alles, dominierte das ganze Leben. Nichts war mehr wie vorher, ganz egal ob nun die Arbeit oder die Freizeit. Auch die Sprache blieb davon nicht verschont: Inzidenzwert, FFP2-Maske, Spike-Protein und so weiter: Plötzlich hatten wir es mit Begriffen zu tun, die wir zuvor nicht gekannt hatten. Damit soll jetzt endgültig Schluss sein, hiess es im Dezember 2020. Doch die meisten freuten sich da schon nur mit einem Unterton, der an Galgenhumor erinnerte. Denn dem Virus ist egal, welches Jahr wir schreiben. 2021 kam die Impfung und mit ihr die Hoffnung. Besonders, weil sie vor schweren Verläufen schützt. Die Pandemie bezwang sie jedoch nicht.Heute ist der Tenor ein anderer. Natürlich sehnen alle das Ende dieser Pandemie herbei, nicht aber den Silvester 2021. Wir haben vom letzten Jahreswechsel gelernt, diesen nicht zu überschätzen. Wir wissen, die Pandemie ist nicht in wenigen Tagen vorbei, weil wir dann das Jahr 2022 schreiben.Die Hoffnung, ein Silvester beende die Pandemie, hat sich zerschlagen. Ohne grosse Hoffnung zu sein, ist aber auch be­ruhigend. Immerhin träumt so niemand an der Realität vorbei.

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